Sonntag, 30. Dezember 2018

Chai and Sush


Donnerstag, 27.12.
Heute war für Sarina Tim und mich Zootag. Mit einem Deal kamen Sarina und ich für den halben Preis hinein. Wir sahen sogar Kiwis! Nach dem Leise sein im Kiwihaus drehten wir aber richtig durch. Wir konnten einfach nicht mehr aufhören zu lachen. Der Höhepunkt war sowieso, als die beiden ihre Köpfe durch den Zaun steckten und versuchten die Giraffen "Karl" und "Rudolf" zu rufen. Ich zitiere: "Psst... Karl... Psst... Karl... Komm her... Karl..." Erfolglos natürlich.
Abends trafen wir uns mit dem Quartett (eigentlich mittlerweile in einem anderen Hostel), Martin und Timo im Trek Backpackers. Wir spielten Karten und Piccolo, während Tim, Martin und ich Glühwein tranken.
Danach gingen Tim, Sarina, Alina und ich noch feiern. Im ersten Club gab es einen Rodeobullen. Es war so lustig, erst recht mit ein paar Gläsern Glühwein zuvor.
Danach wechselten wir in einen Club, in dem gute Musik zum Tanzen lief. Leider ging es Tim überhaupt nicht gut, weshalb wir schon bald zurück zu Harry Einfahrt fuhren.
Da ich aber dezent hyperaktiv war, liefen Sarina und ich bis zwei Uhr abwechselnd mit Rhianna und Ben telefonierend durch die Straßen.
Freitag 28.12.
Endlich war es soweit: Sarina hat sich ihre Vögel über den Knöchel tätowieren lassen. Tim und ich leisteten ihr seelischen Beistand. Den Rest des Tages strahlte sie nur noch vor sich hin. Mit dem Quartett trafen wir uns bei dem Cable Car und fuhren mit dem Zug einen Hügel hinauf. Die Fahrt war eigentlich nicht wirklich etwas Besonderes, es gab aber einen netten, bunt beleuchteten Tunnel. Oben trafen wir uns dann auch mit Martin und Timo. Zusammen liefen wir ziellos durch die Botanischen Gärten. Und wieder zeigte sich, was für Genies Tim, Sarina und ich im Schnurrren *Miau* sind. Wir standen mit großen Augen vor den (für Gäste kostenlosen) Wasserflaschen in einem Café und eine nette Frau drückte uns zwinkernd Becher in die Hand.
Nach einem Besuch im Museum ging es mit dem Cable Car wieder den Berg hinab.
Tim, Sarina und ich (ich glaube ich werde uns nur noch Schnurrer nennen, das ist mir zu dumm) holten Kochsachen aus unserem Auto und Countdown und machten uns wieder auf den Weg zum Trek Backpacker Hostel. Timo spielte unten mit ein paar Leuten Billard und wir borgten uns seinen Schlüssel. Tim blieb oben an der Türe stehen, Sarina in der Mitte und ich brachte den Schlüssel wieder zurück. Perfekte Planung.
Wir kochten, dann fuhren wir zurück zu Harrys Haus.
Samstag, 29.12.
Morgens überarbeiteten wir unsere Lebensläufe, dann besuchten wir Andrew noch einmal. Wir unterhielten uns und tranken Kaffee. Mit unseren Camperautos leben wir seinen Traum, erfuhren wir.
Danach gingen wir ins Te Papa Museum. Dort schauten wir uns eine echt gut gemachte Ausstellung über den zweiten Weltkrieg an.
Um sechs trafen wir bei unserem Host Chai ein. Das war schon richtig seltsam. Perfekt um sechs kamen wir vor dem Haus an, aber es handelte sich eher um eine Art Motel. Eigentlich hätte man einen Schlüssel gebraucht, aber irgendwie kamen wir nach innen, irgendwie in den Fahrstuhl und irgendwie in den dritten Stock. Da wollten wir aber nicht hin. Das Problem: den Fahrstuhl kann man nur mit Schlüssel bedienen.
Glücklicherweise stieg bald ein Mädchen ein und obwohl sie eigentlich ins Erdgeschoss wollte, drückte sie auch die Erste Etage für uns.
Und dann standen wir vor der richtigen Tür. Und klopften. Und ich hatte eine Nachricht auf Instagram, dass er noch kurz duschen sei. Während wir darauf warteten, dass er öffnete, wollte ich seine nicht vorhandenen Referenzen auf Couchsurfing nachlesen und Sarina machte mir eine hübsche Frisur.
Als er gestresst die Tür aufriss, erschreckte er sich zu Tode.
Er ließ uns ein paar Minuten Zeit, um uns zu schminken und lud uns dann zu ein paar Bier ein. Wir trafen uns mit einem seiner Flatmates und einer Arbeitskollegin, saßen in gemütlichen Sitzsäcken, tranken Bier (ohne Pass, der lag Kilometer entfernt in unserem Auto), bekamen sogar etwas von deren Pizza ab und unterhielten uns. Als die drei die Bar wechseln wollten, liefen Sarina und ich schnell zurück zu der Wohnung. Wir holten den Autoschlüssel und ließen uns von Tim, der glücklicherweise noch in der Stadt war zu unserem Auto fahren, um die Ausweise zu holen.
Die nächste Bar war ähnlich wie die erste. Neben Sitzsäcken gab es jedoch auch ein riesengroßes Jengaspiel. Chais Arbeitskollegib verabschiedete sich, dafür gesellte sich ein weiterer Mitbewohner dazu.
Bei New World gingen wir für ein verspätetes Abendessen einkaufen. Das stellte sich als ziemlich lustig heraus. Kaum hatten wir den Laden betreten, wurde Ladenschluss in fünf Minuten durchgesagt. Wie die Irren stoben die drei Köche wie gackernde Hühner auseinander und brachten die Zutaten zusammen. Der Anblick wie Chai vor den Kräutern steht und sich eilig die Packungen schnappt, werde ich nie vergessen.
Gegen elf wurde dann angefangen zu kochen. Während die Jungs die Lasagne vorbereiteten, durften wir nur zugucken und Bier trinken. Sie erklärten uns jeden einzelnen Schritt (und das waren viele, sogar die Lasagneplatten machten sie selbst) und während das Werk im Ofen war, probierten wir uns durch verschiedene indische Snacks durch. Der letzte Flatmate kam zwischendurch nach Hause und stellte sich als Tired vor.
Nach dem Essen war gegen zwei dann Schlafenszeit. Es war unglaublich süß, wie die drei Kerle voller Begeisterung unser Bett (ein paar Decken auf dem Wohnzimmerboden) vorbereiteten.
Sonntag, der 30.12.
Heute Morgen wurden wir von Glockenspiel geweckt. Dann ging es zu zwei verschiedenen Farmer Märkten. Wir kauften ein paar Äpfel und Nektarinen und fragten uns durch, sodass wir schlussendlich noch viel mehr Äpfel, Birnen und sogar sieben oder acht Paprika aus dem Müll retteten.
Mit Tim gingen wir noch einmal in das Museum und schauten uns die restlichen Ausstellungen über die Besiedlung Neuseelands und die Maori Kultur. Eigentlich schlugen wir den ganzen Tag nur Totzeit (Tim).
Das einzig spannende passierte auf der Suche nach Dominos. Die beiden waren, ohne, dass ich es merkte, stehen geblieben, um Google Maps zu analysieren. Als ich ein paar Meter weiter wartete, sprach mich ein junger Maori an und wie unterhielten uns eine Weile. Die anderen schlossen auf und er bot an, uns zu Dominos zu fahren! Kurz waren wir unentschlossen, dann stimmten wir zu. Wir hatten aber niemals so eine geile Karre erwartet. Wir unterhielten uns ein bisschen und eins musste man ihm lassen: Autofahren verstand er.
Zurück bei unseren Hosts, schlugen diese vor, Fußball spielen zu fahren. Die Uberfahrt war es schon wert. Das Uber war voller Deko, Lichterketten und Weihnachtsmützen. Wir machten direkt ein lustiges Selfie.
Sarina spielte dann mit elf Jungs Fußball.
Danach wurden wir bekocht. Chai und Sush gaben sich unglaublich viel Mühe und zauberten ein tolles Gericht mit Reis, (unserer) Paprika, Zwiebeln, Pilzen, Gurke (!) und richtig leckeren Hühnchen.
Danach machten wir einen Abendspaziergang an der Waterfront und Chai kaufte uns allen ein Magnumeis.
Zurück in der Wohnung redeten wir noch etwas, dann gingen wir nicht früher als gestern schlafen.

Barbecue


Dienstag, 25.12.
Offizieller Weihnachtstag. Wir fuhren mit dem Bus in die Stadt und bekamen sogar Schokolade geschenkt. Mit dem Quartett trafen wir uns in ihrem Hostel und bereiteten den Salat, den Nudelsalat und die Frikadellen für das Barbecue vor. Mit großen Schüsseln und Dosen bepackt wanderten wir dann los. Nach den ersten 500 Metern waren wir aber schon fix und fertig mit der Welt, denn diese bestanden nur aus Treppen.
Unser Zielort ließ sich schon von weitem erkennen: ein paar Leute standen gequetscht auf einem kleinen Balkon und zeigten auf uns (oder unser Essen) als wir uns näherten.
Wir aßen alle viel zu viel. Neben unserem eigenen Nudelsalat, in dem wir sogar die übrig gebliebenen Burgerpatties verarbeitet hatten, waren der Obstsalat, die zwei verschiedenen Möhrenkuchen und der Christmascake eindeutig am besten. Von dem Seegras hielten wir (außer Selin) uns lieber fern.
Vor Ort unterhielten wir uns mit einigen Leuten.
Danach gab es ein Dosendrama. Zurück im Hostel war eine nicht aufzufinden. Schlecht gelaunt, gleichzeitig aber irgendwie verzweifelt lachend, stapfte Tim, Sarina und ich die ganzen Stufen wieder hinauf zur Weihnachtsfeier. Aber: keine Dose auffindbar. Wo war diese? Bereits im Kühlschrank im Hostel.
Wir gabelten Alina auf und nutzen die wegen Weihnachten freien Verkehrsmittel und fuhren zur Island Bay, um einen kleinen Weihnachtsspaziergang zu machen. Dort unterhielt ich mich kurz mit einer Frau, die mit ihren Kindern im Neoprenanzug schwimmen gewesen war. Sie war "only pretending, that the weather is good and the sun is shining". Es regnete nämlich schon den ganzen Tag unaufhörlich.
Im Hostel spielten wir Arschloch mit dem Quartett und Martin und Lars schlossen sich uns an. Pünktlich um elf wurden wir wieder von der Security aus der Küche gescheucht.
Mittwoch, 26.12.
Da es Boxingday (eigentlich überall Rabatte) war, fuhren wir Sarina, Tim und ich mit dem Bus in die Stadt und gingen shoppen. Naja genau genommen, war ich die einzige, die shoppte. Ich kaufte mir tatsächlich Wanderschuhe. Ich hatte sie schließlich schon beim Tongariro vermisst.
Wir trafen uns mit dem Quartett im Trek Backpackers, unterhielten uns und kochten. Mit Martin, Lars und Timo liefen wir zum Mount Victoria (sie hatten vorher nur von einem Park gesprochen und verschwiegen, dass es sich um einen Berg handelte. Wir liefen fast bis zur Spitze (hatten aber keine Aussicht wegen der Bäume), bis die Jungs feststellten, dass es der falsche Weg war. Querfeldein (von einem Baum zum nächsten rennend rutschten wir die Steigung hinab. Ich war froh, die Wanderschuhe zum eintragen angezogen zu haben.
Dann fanden wir die Stellen, die wir gesucht hatten. Und nein: Absolut keine Ähnlichkeit mit der Filmkulisse. Es stellte sich aber heraus, dass die Böschung, die wir hinuntergerutscht waren, vermutlich dieselbe ist, die Frodo und seine Freunde hinuntergerollt sind, kurz nachdem sie losgezogen sind.
Wir stellten zwei Bilder nach und mussten mehr lachen, als das wir ängstlich aussahen. Als pikzsuchende Hobbits im Hintergrund waren wir besser geeignet, sodass Martin später sehr glücklich über sein Foto war.
Zurück bei Harry lehnten wir ihn dann endlich kennen. Er war super nett und wir unterhielten uns eine Weile, bevor wir drei in Tims Auto Karten spielten.

Burger for Christmas


Freitag, 21.12.
Um halb drei trafen wir uns mit David und dem asiatischen Pärchen in einem Cafe. Er gab uns richtig leckere Burger aus.
Mit den beiden fuhren wir noch zum Whanganui Greyhound Racing.
Tim hatten wir davon überzeugt, wie toll es hier ist und er kam abends. Während Sarina sich im unseren Milchreis kümmere, versuchte ich Tim am Telefon den Weg zu beschreiben und lief ihn schlussendlich entgegen.
David hatte einen Plastiktannenbaum und Deko mitgebracht und Sarina und ich schmückten Baum und Wohnung mit Kugeln, Girlanden und sogar einer Krippe, während Tim in Tutu und mit pinken Flügeln durch das Wohnzimmer lief und die Weihnachtskugeln reparierte. Dabei hörten wir durchgehend Wiega
Jedoch fehlte die Spitze des Baums. Er sah aus wie abgehackt, aber gut... Immer noch besser als gar kein Weihnachtsbaum.
Den Tag ließen wir im Spa ausklingen. Wir hatten uns wieder ziemlich viel zu erzählen, auch wenn wir uns nicht wirklich lange getrennt hatten.
Samstag, 22.12.
Gestern verbrachten wir den kompletten Tag mit Puzzlen. Eigentlich wollte ich morgens nur ein, zwei Stündchen Puzzlen, während Sarina noch schlief, doch irgendwie waren Tim und ich dann so drin, dass Sarina nichts anderes übrig blieb, als sich anzuschließen. Wir machten nur eine Pause, um zum Virginia Lake, Vögel und Wanderwege, und Pakn Save zu fahren. Wir kochten ein richtiges Kaiseressen: Nudelauflauf mit Brokkoli (den hatte David uns geschenkt), Paprika, Zwiebel und schon fertig gewürzter Tomatensoße. Eigentlich hatten wir David zum Abendessen eingeladen, aber er unterhielt sich nur mit uns, ohne etwas zu essen. David hatte auch die Spitze des Tannenbaum gefunden und wir probierten unser Schätzchen zu retten. Unmöglich. Wir hatten nämlich zu wenig Schmuck, um die ganze Spitze draufzusetzen und ließen daher den Mittelteil weg. Jetzt sah er zumindest nicht mehr wie abgehackt aus...
Danach setzten wir uns entschlossen wieder an das Puzzle und hörten erst auf, als wir fertig waren. Nina (NL) half uns am Ende etwas und der Israeli mit den Rückenprobleme (er hatte uns morgens etwas von seinen Pfannkuchen abgegeben) kam immer wieder vorbei und rief: "Come on", "Dont give up".
Um elf war das Meisterwerk geschafft. Es hatte 1000 Teile und das Komplizierte an dem ganzen: auf dem Deckel war ein Bild abgebildet und in dem Bild war ein Elch. Bei dem gepuzzelten Bild handelte es sich um die Sicht des Elchs.
Endlich fertig, wollten wir noch einen Film schauen. Nach dem die erste Komödie kompletter Mist war (Tim und ich wussten es von Anfang an) schauten wir Prom. Ebenfalls Mist. Aber nicht ganz so schlimm. Jedoch schauten wir den ganzen Film mit Erzähler für Sehbehinderte... Unglaublich nervig. Aber wir hatten viel zu lachen.
Sonntag, 23.12.
Heute gingen wir den Tag ganz entspannt an. Nach dem alles aufgeräumt war (Haus und Auto ~ unter anderem vergammelte Lebensmittel) fuhren wir los. Ich (!) vorneweg, Tim hinterher.
In Palmerston North machten wir noch einmal den Reduced for Clearance Shop unsicher (Tim kaufte 8 Tafeln Schokolade je ~180 Gramm)  und besorgten in einem Souvenirsshop Wichtelgeschenke. Die Verkäuferin gehörte zu den wenigen unfreundlichen Menschen hier in Neuseeland. Trotzdem konnten wir ihr etwas Geschenkpapier abquatschen. Da wir nun aber ohne Klebeband dastanden, fragten wir im nächsten Blumenladen nach. Noch nie ist mir ein Geschenk so misslungen! Es sah einfach krüppelig aus. Wir konnten nicht aufhören zu lachen, während wir die Sachen einpackten.
Bei einem See in der Nähe von Levin aßen wir die Reste unseres Nudelauflaufs. Eine riesige Kolonie Gänse rannte zwei Mädchen mit Brotkrümeln hinterher - "wie Backpacker hinter Freefood", (Tim).
Für die Nacht trennten wir und. Tim schlief auf einem Campingplatz und wir machten Couchsurfing in Paraparaumu. Wir spielten etwas Uno, unterhielten uns mit dem Ehepaar, bekamen einen Tee und Ananas. Wir schliefen in einem kleinen extra Haus. Eine steile Leiter führte zum Erdgeschoß, in dem gerade genug Platz für ein super gemütliches Doppelbett war.
Montag, 24. 12.
Bei einem Lookout ganz in der Nähe von Tims Campingplatz trafen wir uns wieder mit ihm. Als wir ankamen saß er auf dem Dach seines Autos und telefonierte mit seiner Mutter.
Wir nutzen die Zeit, um die letzten Weihnachtsvideos zu drehen, Fotos zu machen und unsere Haare zu pflechten.
Zunächst legten wir noch einen weiteren Stopp bei Andrew ein. Er ist sozusagen unser Host für die nächsten Tage. Aufgrund seines etwas seltsamen clothes optional lifestyle hat er uns angeboten, dass wir bei einem seiner Freunde übernachten dürfen. Wir tranken Tee und Kaffee bei ihm (mein Kaffee bestand nur aus Milch und Zucker, schmeckte aber echt gut) und aßen ein paar Plätzchen, während wir gefühlt unsere ganzen Lebensgeschichten austauschten.
Dann ging es nach Wellington. Die ganze Aktion stellte sich schwieriger heraus, als gedacht. Wir wollten uns mit dem Quartett bei Countdown treffen, fuhren dann aber erst zum falschen Store und stellten dann fest das der andere central in Wellington liegt und keinen Parkplatz hat.
Insgesamt brauchten wir bestimmt 2,5 Stunden, um uns für einen Parkplatz zu entscheiden. Einmal dachten wir, einen zu haben, der sich aber doch als Kundenparkplatz herausstellte. Der Parkplatzeinweiser hatte anscheinend Mitleid mit uns, und sagte wir könnten auf dem Bruning Parkplatz parken, er würde seinem Freund unsere Nummernschilder schicken. Wir parkten dann dort und diskutierten Ewigkeiten. Wir liefen auch mehrmals zu dem Einweiser zurück, weil wir uns nicht waren, ob wir dort wirklich parken durften. Dann gingen wir in den Baumarkt. Und kauften uns bunte Lichterketten. Und bekamen die Krise. 20 Dollar oder 200? Und fuhren in die Tiefgarage für vier Dollar die Stunde.
Statt bei Countdown trafen wir uns dann im Hostel. Und endlich wurde der Tag wieder besser. Wir backten Vanillekipferl und quatschen. Um kurz vor sechs liefen Tim und Sarina los, um das Auto aus der Gerage hinaus und nach sechs wieder hinein. So konnten wir zwischen 6pm und 6pm für sechs Dollar dort stehen.
Als die beiden zurückkamen, waren mittlerweile auch Morten und seine Kumpel Martin und Patrick eingetrudelt. Wir machten Burger, redeten noch mehr und wichtelten. Jedoch hatten Morten etc. es komplett vergessen, das Quartett war von Schrottwichteln ausgegangen und Tim, Sarina und ich hatten echt ganz gute Geschenke gekauft. Ich zog Tims Geschenk und es ist einfach mega toll: ein Shotglas mit aufgedruckten Kiwis und ein Kartenspiel mit Neuseelandmotiven (das Kartenspiel hatte ich selbst auch an Karla verwichtelt, er hatte mir nachgemacht).
Die anderen tranken selbstgemachten Glühwein, während Tim, Sarina und ich uns mit Wasser begnügten. Aber der Glühwein war sowieso ziemlich schnell ausgetrunken.
Um elf kam die Security und schloss die Küche. Wir verabschiedeten uns von allen und liefen durch die Stadt zu unserem Parkhaus. Dort hängten wir ersteinmal improvisatorisch die Lichterkette auf und fuhren dann mit laut aufgedrehter Weihnachtsmusik durch Wellington.
Dann parkten wir in der Einfahrt von Harry, einem Freund von Andrew. Wir probierten unsere Shotgläser (Sarina hatte beim Wichteln ebenfalls eines bekommen und Tim hatte sich ein ähnliches wie meines gekauft) mit Cider aus und scherzten noch etwas. Beim Zähneputzen hingen wir wie (Betonung auf wie!) drei Alkoholleichen über dem Zaun zum Cricketfeld und lachten uns tot. Aufgrund der Dunkelheit konnten wir beim Zahnpastaweitspucken keinen Sieger ermitteln.
Plötzlich wurden wir angeleuchtet. Konsequent wurde die (vermutliche) Taschenlampe auf uns gerichtet. Ganz schnell duckten Sarina und Tim sich und ich sprang ins Auto. Wir kicherten noch eine Weile unterdrückt im Dunklen vor uns hin, dann legten wir uns hin.

The three sisters


Mittwoch 19.12.
Nach einem weiteren unglaublich leckeren Frühstück, kam es zum schweren Abschied. Raewyn war so süß! Sie gab uns einen Tipp nach dem anderen und gab uns sogar ihre Handynummer, damit wir eine Familie haben, bei der wir uns gegebenenfalls bei Problemen melden können. Ich hatte das Gefühl, sie ließ uns ungern gehen.
Wir fuhren die Westküste hoch zu Steinformationen, dem Elephant und den Drei Schwestern (von denen nur noch drei existieren), und dann über einen Schotterweg zu einem Wasserfall. Und dieser Schotterweg wurde zum Verhängnis. Glücklicherweise nicht uns.
Ein uns entgegenkommendes Auto, kam von der Straße an und fuhr sich im Schlamm fest. Wir hielten ebenfalls an.
Zunächst probierte er Hölzer (die tatsächlich überall herumlagen) unter die Reifen zu legen. Da kein Erfolg erkennbar wurde und wir Ewigkeiten vom nächsten Ort entfernt waren, fuhren wir ihn ein paar Kilometer zurück zu einer Baustelle. Dort boten sich zwei Bauarbeiter an zu helfen.
Als wir dem feststeckenden Wagen den Rücken kehrten und weiterfuhren, kam uns wieder ein Auto entgegen. Diesmal hielt Sarina, was dem Fahrer einen  amüsierten Blick entlockte. Dieser verging ihm vermutlich bald mit dem Anblick des festgefahrenden Wagens.
Wir machten einen kurzen Spaziergang zu den Mt. Damper Falls. Tief, aber nur ein dünner Wasserstrahl. Auf dem Weg liefen wir die ganze Zeit durch eine Schafswiese.
Endlich kamen wir auf den Forgotten Highway. Die landschaftlich angeblich schönste Straße der Nord-Insel. Tatsächlich sahen wir nach den ersten Metern einen bunten Papagei und sowieso die ganz Zeit unendlich viele Schafe, Kühe und Schweine. Leider spielte das Wetter nicht so mit.
Wir fuhren durch den Moki Tunnel mit wirklich Erdwänden. Am Eingang stand Hobbit's Hole. Außerdem hielten wir an einem Lookout und beim Hotel Whangmomona. Whangmomona ist eine eigene Republik und eigentlich wollten wir uns einen Stempel in unseren Pass machen lassen, das Hotel war jedoch geschlossen.
Nach einem Stopp bei Pakn Save (Toast für unser Sandwich die nächsten Morgen) und McDonalds (freies Eis: wie waren die ersten, die den Gutschein eingelöst haben - um acht Uhr abends) übernahm ich das Steuer. Bei Mces fuhr ich fast ein anderes Auto über den Haufen (okay, vielleicht war es nicht so schlimm, aber man darf wohl mal übertreiben), danach ging es ganz gut. Erst recht als endlich dunkler wurde.
Gegen zehn Uhr waren wir endlich wieder in Whanganui. Wir wurden von einem unbekannten Asiaten mit den Worten "Welcome back" begrüßt (David hatte wohl von uns erzählt) und durften wieder unser altes Zimmer beziehen. Wir kochten tatsächlich noch mitten in der Nacht unsere gebratenen Nudeln mit Paprika, Zwiebel und Pastinaken.
Donnerstag, 20.12.
Wir machten gar nichts. Wirklich rein gar nichts. Mein erster Tag hier in Neuseeland, an dem ich mich bis neun Uhr abends nicht umgezogen hatte. Und das auch nur, weil ich mit Sarina und einer Israeli in den Spa ging.
Unser Abendessen (Reis mit Sahne-Currysoße, Pastinaken (ich habe Sarina angeschaut wie ein Auto, als sie die kaufen wollte und ganz schnell ja gesagt, bevor sie es sich anders überlegen konnte), Paprika und Zwiebeln war wohl das Highlight des Tages.

Chocolate weekend


Freitag, 07.12.
Die beiden kamen endlich gegen kurz nach zehn. Vorher sind wir noch durch Pakn Save und New World geschlendert.
Corey zauberte unaufhörlich Schokolade und Alkohol aus Bens Wagen hervor. Mit den Worten "Take it" drückte er uns die Sachen in die Hände.
Wir spielten Arschloch und Uno mit Sonderregelung (sie sagten nicht, dass sie es hassten, wollten am nächsten Tag aber vehement keine Revanche spielen), tranken dabei 43er bzw. die Jungs irgendeinen komischen Mudshake (Schokoladenmilch mit Vodka) und aßen tonnenweise Schokolade. Die Schokolade mit Schuss (unter anderem Baileyskugeln) überließ ich den anderen und widmete mich den Ferrerokugeln. Die Sc56hokoladentafeln überlebten den Abend tatsächlich ungeöffnet.
Ganz spät abends (oder auch früh morgens) liefen wir noch zu Mc. Donalds. Auf dem Rückweg konnten wir Bens heulenden Motor bewundern.
Samstag, 08.12.
Den durchgeplansten Samstag hier in Neuseeland begannen wir im Splash Planet, dem größten Themenwasserpark hier in Neuseeland. Vergleichbar mit einem sehr kleinen Irrland.
Corey, Sarina und ich probierten jede Wasserrutsche aus und ließen uns im Wasserlauf treiben. Danach holten wir uns alle etwas zu essen (Corey bezahlte unsere Süßkartoffelpommes) und erkundeten den Rest des Parks. Bei der Seilbahn schlug Corey mit seinem Hintern auf (wir hatten es alle schon vorher gewusst, da es bei den kleinen Kindern nicht anders gewesen war), die Kanus ließen wir weg, weil wir uns zu groß vorkamen und die Schlange der Ketcars war uns zu lang.
Nach ein paar mehr Süßigkeiten im Motel (unser Frühstück hatte aus Vanilleröllchen bestanden) gingen wir Golf spielen. Die beiden Jungs amüsieren sich ziemlich über unsere Unfähigkeit. So schlecht waren wir aber eigentlich gar nicht und alle Körperteile haben unversehrt überlebt. Als Reaktion auf meinen Snap (Ein Foto von Sarina mit Golfschläger) bekam ich viele lustige Nachrichten.
Als Nachmittagssnack gab es die bisher ungeöffnete Schokolade und dann ging es zu einem Autorennen. Die Schokolade kam natürlich mit.
Ben und Corey hatten sich im Warehouse noch zwei Decken und einen Stuhl gekauft. So konnten wir uns an der kurzen Seite einen Platz auf der Rasenfläche suchen. Ben pflanzte sich auf seine Decke, Corey, Sarina und ich auf unsere Campingstühle. Corey gab uns beiden eine Tüte kleiner warmer Donuts aus und später am Abend durften wir auch seine Decke benutzten.
Es gab mehrere Autorennen mit verschiedenen Modellen und Regeln. Komplett habe ich das ganze bis jetzt nicht durchblickt, aber es ging auf jeden Fall nicht nur darum, der schnellste zu sein, sondern auch, die anderen zu crashen.
Kurz vor Ende fuhr ein Santa mit Schlitten ein paar Runden und schmiss Süßigkeiten für die Kinder.
In dem letzten Rennen traten nur noch Schrottkisten an. Diese crashten solange in ihre Gegner hinein, bis der ganze Platz nur noch qualmte. Ben und Corey hatten uns Tshirts gekauft, jetzt können wir unser Fanleben weiter ausleben.
Auf dem Rückweg zeigte Ben uns, was sein eigenes Auto alles drauf hatte.
Zurück im Motel beschlossen wir, doch nicht auszugehen. Es war doch schon ziemlich spät geworden.
So spielten wir 21 (Uno wollten die beiden ja nicht mehr spielen) und wir waren auch unglaublich gut. Naja bis auf Corey xD.
Unser Endergebnis: Fuck you 2 12 18 (drink) 17 (Peace) 16 (more than four sips) 15 15 Bitch drink 19 blink 202020 6 stand up 4 9 3 7 5 10 Kompliment for Ben.
Dabei tranken die Jungs ihre Mudshakes und wir Smirnoff (Vodka/Zitrone) und den Rest 43er.
Sarina und ich mussten zwischendurch die Plätze tauschen, da Corey ständig verkackte und die 16 (Corey war auch noch Schuld an dieser Regel) jedes Mal bei Sarina an der Reihe war.
Sonntag, 09.12.
Als Frühstück futterten wir uns auf dem Sonntagsmarkt durch die Testprodukte durch. Für mich hätte es nichts Besseres geben können (Karamelisierte Walnüsse, Müsli, Himbeeren, richtiges Brot, Honig, Käse, scharfe Nudeln), während Sarina sich von kaum etwas begeistern konnte.
Wir gingen Bowlen, spielten Billard und Icehockey und wunderten uns darüber, wie Ben und Corey wieder zu kleinen Kindern mutierten und jegliche Spiele ausprobieren.
Danach fuhren wir zu einem Springtunier. Noch nie hatte ich mich auf einem Reitsporttunier so unpassend gekleidet gefühlt. Sarina und ich trugen beide das Tshirt vom Autorennen und Corey einen Pullover vom Autosport und einen Cowboyhut.
Weiter ging es zum Polotunier. Es trug zwar nicht jeder einen Hut, aber die Pause, in der das ganze Publikum auf das Spielfeld sprintete und die Löcher mit den Füßen zudrückte kam den Filmen schon relativ nahe.
Nach einem kurzen Stopp bei McDonalds und Pakn Save, setzte uns Ben wieder am Hostel an. Und ein letztes Mal stiegen die beiden Jungs aus und schoben die Sitze nach vorne, um uns aussteigen zu lassen.



Donnerstag, 6. Dezember 2018

Maraetotara Falls


Donnerstag, 06.12.
Morgens fuhren wir zum Otatara Pa Historic Reserve. Im strahlenden Sonnenschein begannen wir den Walk, sobald es wieder bergab ging, sprinteten wir los, um das Auto vor den Regenwolken zu erreichen.
Bevor wir zum Hostel fuhren, stoppten wir noch bei zwei Secondhandshop.
Im Hostel kochten wir (der Käse aus dem Free Food peppte unsere Pasta mit Tomatensoße echt auf) und spielten Tischtennis.
Spätnachmittags fuhren wir nach Hastings. Dort fanden wir in einem Clearance Shop Schokoladentafeln zum halben Preis. Meine überlebte den Abend nicht.
Wir verbrachten den Abend auf einem Campingparkplatz. Ich schaffte es endlich mit dem Blog auf den aktuellen Stand und durch den Weihnachtsfilm Prinzessinnentausch ein wenig in Weihnachtsstimmung zu kommen.
07.12.
Da der Parkplatz ab neun Uhr gebührenpflichtig war, mussten wir diesen pünktlich verlassen. Wir frühstückten etwas außerhalb der Stadt und machten dann den Pekapeka Walkway.
Danach fuhren wir zur i-Site (fanden aber nichts über Hastings heraus, was wir nicht schon gewusst hatten) und in einem Secondhandshop auf dem Weg fand ich einen hellblauen Nagellack (nicht, dass ich die Farbe in Deutschland nicht hätte). Wir wollten uns informieren, ob wir Arbeit für ein oder zwei Wochen finden könnten, aber das Pick NZ Office hatte bereits geschlossen.
Den Mittag verbrachten wir in praller Sonne im Cornwall Park. Nachmittags fuhren wir erst zur Arataki Imkerei und probierten uns durch jeden einzelnen Honig zehn Mal durch. Am besten schmeckte mir der Clover Honey.
Weiter ging es zu den Maraetotara Falls. Dort gab es einen wundervollen (eiskalten) See, in dem ich auch schwimmen ging. Eine verrückte Gruppe von Jungs war ebenfalls dort und sie sprangen nicht nur Mithilfe eines Seils in den See, sondern kletterten auch auf dem Wasserfall herum und von dort ins Wasser. Das reizte Sarina dann und sie zog sich ebenfalls um. Als sie dann an dem Seil ins Wasser sprang, wollte ich das auch ausprobieren. Ganz dumme Entscheidung. Dann stand ich nämlich oben und es war verdammt hoch. Ich brauchte verdammt lange, um mich zu überwinden und als ich dann schlussendlich auf das Wasser zu schwang, gab ich das mädchenhafteste Kreischen meines Lebens von mir. Aber Sarina hatte recht gehabt, es ist geil gewesen.
Wir fuhren zurück zu unserem Park, hörten Musik, aßen Cracker, lasen etwas und warteten auf Corey und Ben. Denn sie, ich zitiere "want to give (us) a awasome weekend in kiwi land". Das konnte ja nur interessant werden.

Mittwoch, 5. Dezember 2018

Sea Walk


Mittwoch, 05.12.
Morgens ging ich 1,5 Stunden barfuß an der Marine Parade, also direkt am Meer, spazieren.
Beim Frühstück unterhielten wir uns etwas mit unseren Nachbarn (d). Unter deren skeptischen und gleichzeitig verwunderten Blicken räumten wir unser Auto um. Nachdem die Toilette endlich unter Das Bettgestell gequetscht war, machten sich plötzlich ganz neue Möglichkeiten auf.
Ein Kommentar erfasste unsere Situation ziemlich gut: "ich glaube ihr seit die Backpacker mit dem meisten Kram in dem kleinsten Camper". Damit hatte er wohl recht.
Mit Sabrina und Franka trafen wir uns in der Stadtmitte und bummelten durch die Geschäfte. Fürs Mittagessen trennten wir uns (1kg Erdbeer-Joghurt am Meer) und trafen uns dann wieder. Wir machten einen Seawalk. Wir liefen mit einer Karte durch die Stadt und suchten Graffiti.
Abends schliefen wir bei Andrew, einem Mann mittleren Alters. Wir durften sein selbstgebautes Bier probieren und schauten mit Popcorn einer Kochsendung zu.

Finns Irish Pub


Freitag, 30.11.
Wir schliefen bis elf Uhr. Mit Alina, John, Anna, Juan, Sabrina und Franka trafen wir uns dann bei den Hot Pools. Das Wasser einer heißen Quelle endete hier in den Fluss und die Temperatur war einfach perfekt, um stundenlang hier zu verweilen.
Auf dem Parkplatz entdeckte John, dass unsere Vorderreifen im Arsch sind. Wir fahren innen sozusagen schon auf dem Metall. Er bestellte für uns neue, am Dienstag können wir sie abholen.
Nachdem wir bei Name Zuhause duschen waren, trafen wir uns vor dem Hostel wieder und gingen in den Kinofilm Fantastic Beasts.
Danach schleppten uns John und Juan noch in eine Bar.
Jake hatte einen Freund (Mike) zu Besuch und die beiden luden uns zu ihrer Bierrunde ein.
Zwischendurch telefonierte ich noch mit Papi.
Totmüde fielen wir dann wieder ins Bett.
Samstag, 01.12.
Wir fuhren morgens zum Mechaniker (Reifen nicht vorrätig, aber zumindest konnten wir Mike seine Jacke bringen, die er am Tag vorher vergessen hatte), zu mehreren Secondhandshop (nur Weihnachtskarten) und PaknSave.
Zurück bei Jake machten wir uns Sandwichtoast mit Schinken und Käse und killten dabei ein ganzes Toast.
Dann stand Tim plötzlich (mehr oder weniger angekündigt) vor der Haustür. Mit ihm fuhren wir zu den botanischen Gärten, blieben aber im Auto sitzen, da es in Strömen regnete. Wir probierten jegliche Knöpfe und Schubladen in seinem neuen Auto aus.
Schlussendlich ließen wir den Garten Garten sein und trafen uns mit Sophie, Daniel, Niko und Sabrina (alle d) in den Riverside Park, um uns einen Weihnachtsfilm anzuschauen. Aufgrund des Regens aber relativ ungemütlich. Nachdem wir  vielleicht zehn Minuten unter einem Zelt gestanden hatten, erzählte uns ein älterer Mann von Freiwürstchen. Wie die Raubtiere stürzten wir durch den Regen auf die andere Seite des Parkes und bekamen dann tatsächlich jeder zwei (bzw. Tim und Sarina je drei) Würstchen mit Toast, Senf und Ketchup. Sabrina und ich schnurrten uns noch bei den Churros zum Probieren durch.
Zurück im Hostel schauten wir Polarexpress an. Danach spielten Tim und ich mit Bierpong.
Mit Daniel, Morten, Marvin, Tim, Tim, Sabrina und Sarina ging es in den Finns Irish Pub feiern. Morgen verteilte großzügig seinen Wein. Mit Morten und Tim lief ich aber auch noch einmal zurück zum Hostel. Morten hatte seinen Pass vergessen und kam trotz seiner 25 Lebensjahre nicht in den Pub und Tim fühlte sich in seiner kurzen Sporthose nicht wohl.
Auf dem Rückweg teilten wir uns noch ein Bier. Endlich im Club war es eine echte Herausforderung, die anderen zu finden.
Wir blieben bis ca. halb zwei, nachdem Sarina Morten und mich bei den Glücksspielen fand. Er wollte uns beiden die Bungeesprünge gewinnen - schlug wie erwartet fehl.
Bei McDonalds legten wir einen Stopp ein. Da gab mir Morten einen McFlurry mit Oreostückchen und Karamellsoße aus, den er mir schon auf dem Weg zum Pub versprochen hatte.
Nach einem weiteren Mitternachtssnack im Hostel fuhr Sarina uns beide zu Jakes Haus. Er selbst und die andere Couchsurferin waren noch nicht zurück.
Sonntag, 02.12.
Um viertel vor acht kamen die beiden erst zurück. Mit unglaublichen Lärm. Später am Morgen erklärte sich, dass sie sich irgendwann in der Nacht den Arm gebrochen und die restliche Zeit im Hospital verbracht hatte.
Schon wieder hatten wir bis elf geschlafen. Schnell duschen und frühstücken und wurden dann schon von einer Horde Backpacker vor der Einfahrt erwartet. Mit drei Autos und Tim, Sabrina, Daniel, Nico, Sophie und Antoine (fr) fuhren wir zu den Huka Falls (strahlend blaues Wasser) und dem Aratiatia Dam. Hier wurde eine Szene für den Hobbit gedreht.
Auf dem Rückweg stoppten wir beim Huka Honey Hive, probierten uns durch die verschiedensten Honigsorten durch und Sarina, Tim und ich schmierten uns gegenseitig mit kontraststärksten Bodylotions und Gerüchen ein. Tim behauptete später, nach Gummibärchen zu riechen.
Nach einem weiteren Stopp bei Pakn Save kochten Tim, Sabrina, Sarina und ich im Hostel Chilli con Carne mit Nachos bzw. Pitas.
Zum Nachtisch schenkte Morten jedem von uns ein Stück Schokokuchen.
Den Rest des Tages vergeudeten wir im Warehouse und auf dem Parkplatz, während Tim probierte sein Auto mit Vorhängen auszustatten. Zunächst hantierte er stundenlang herum, um aus seinem Fehlkauf (ein Gerüst für Kletterpflanzen) einzelne Stangen zu machen und Haken daran zu befestigen und dann schaffte er es aus seinem Bettlaken einen Vorhang zu nähen, bevor er aufgab.
Um zehn trafen wir (Sabrina, Tim, Sarina, Morten und ich) uns mit dem Quartett im Elements. Alina feierte dort in ihren Geburtstag rein. Alina freute sich so ungemein, uns zu sehen. Sie hatte nur gewusst, dass Sabrina zur Zeit in Taupo war.
Um zwölf Uhr brachten wir sie nach draußen und es gab Schokoladenkuchen. Danach gab Alina eine Runde Shots aus.
Die Nacht schliefen Sarina, Tim und ich auf einem freien Campingplatz. Bis wir endlich einen Platz für unsere Autos gefunden hatten, hatten wir vermutlich die Hälfte der Camper mit unseren Scheinwerfern geweckt.
Montag, 03.12.
Gestern versuchten wir (nach einem entspannten Frühstück bei dem wir was fast von Enten und Spatzen aufgefressen wurden) in Secondhandshops Campingausrüstung für Tim aufzutreiben, dann trafen wir uns mit Sabrina im Hostel und streckten die Chili con Carne etwas und machten uns Salat dazu.
Mit Morten fuhren wir dann zur Acicia Bay. Der Ausflug war aufgrund dunkler Regenwolken aber nicht von langer Dauer. Nach einem Abstecher bei Pakn Save fuhren wir noch einmal zu den Hot Pools. Es regnete zwar, aber das kalte Wasser von oben war eigentlich ziemlich angenehm.
Zu Abend gab es Toast und gebratenen Schinken und Salat für mich. Wir saßen zu fünft am Tisch, aber jeder aß etwas Anderes.
Diesmal fuhren wir ziemlich früh zurück zum Campingplatz (ich war abhängig von Tim und Sarina, da wir den ganzen Tag mit Tims Auto unterwegs gewesen waren).
Dienstag, 04.12.
Beim Mechaniker bekamen wir erst den Schock unseres Lebens, weil für die Einstellung unserer Achsen noch einmal 70 Dollar zusätzlich zu den 120 Dollar pro Vorderreifen kosten sollte.
Deprimierd zogen wir uns jeder drei heiße Getränke (heiße Schokolade bzw. Latte Machiato) rein.
Tatsächlich zahlten wir insgesamt aber nur 200. Bei der Achseneinstellung stand no Charge. Ob das etwas zu tun hatte, das Mike (Jakes Freund) an unserem Auto herumgewerkelt hat, wissen wir nicht.
Mit Tim trafen wir uns wieder im Hostel, machten aber neben Opportunity Shops (ich fand ein Kleid) und unserem Mittagessen (Reis mit mega geil er Soße, da wir neben Toast Chicken Soße, Zwiebel und Pfirsich auch Butter Chickensoße, Tonnen Gewürze, Sahne und Frühlingszwiebeln aus der freien Kiste nutzten).
Nachmittags fuhren Sarina und ich dann los Richtung Napier. Eigentlich wollte Tim mit uns reisen, aber seine Pläne hatten sich geändert. Nach dem Alpine Crossing mit seinen Freunden wird er hinterherkommen.
Auf dem Weg stoppten wir bei einem Lookout auf die Waipunga Falls. Diese waren riesig und wirkten auch aus der Entfernung spektakulär. Danach fuhren wir noch einen Schotterweg entlang an unendlich vielen Kühen zu dem Pungahuru Falls.
In Napier selbst kamen wir pünktlich zum Sonnenuntergang an und verbrachten diesen auf dem Bluff Hill Lookout.
Danach trafen wir uns mit Sabrina und Franka in deren Hostel. Dieses wirkte eher wie ein ehemaliges Hotel. Rote Teppiche und Vorgänge, Deko, ein funkelnder Weihnachtsbaum.
Wir unterhielten uns und spielten Billard.
Die Nacht schliefen wir wieder auf einem Campingparkplatz, diesmal mit Blick aufs Meer.

aMAZEme

Dienstag, 27.11.
Wir frühstückten bei Franka und Tim im Hostel (und entdeckten auf den 200m dahin die Polizeistation). Dann fuhren wir mit den beiden zur Waimangu Volcanic Valley.
Mit unser Musikbox und glücklicherweise zwei Karten (eine hatte ich aus Versehen in eine heiße Quelle fallen lassen) wanderten wir an den Seen (Pfannensee ist mir besonders in Erinnerung geblieben) und Quellen vorbei. Wir sahen sogar einen Eivogel (Sarina: Ich wollte schon immer einen Eivogel sehen; Ich: das ist kein Eivogel, Tim: Zerstör ihre Vorstellung nicht). Tatsächlich handelte es sich um eine Unterart die sowohl in diesem Moment als auch noch Tage später zu Diskussionen führte. Google brachte die Erkenntnis: Es hatte sich um einen Zimtkopfliest gehandelt.
Unser nächster Stopp war der Hot Cold River. Am Rande des Flusses verbrühte man, während man in der Mitte des Flusses erfror. Tim und ich hatten Spaß daran, uns gegenseitig mit Steinchen abzuwerfen. Wir verbrachten Stunden hier.
Danach duschten wir im Hostel und kochten.
Abends tranken wir beide ein Bier, bevor wir mit Tim und Franka und einer Gruppe aus dem Hostel in eine Bar gingen. Da uns langweilig war, schlug Tim vor, zu Mces zu gehen. Wir fanden einen Einkaufswagen und schoben uns gegenseitig.
Die Nacht schliefen wir wieder mehr oder weniger auf dem Campingplatz. Aber diesmal eingerahmt von drei riesigen Campern und wir hatten gecheckt, dass das Gebäude vor dem wir die Nacht zuvor geschlafen hatten, tatsächlich eine Toilette gewesen war.

Mittwoch, 28.11.
Nach unserem ersten Frühstück auf einem Campingplatz (aus Faulheit schmierten wir uns die Baguettebrötchen auf dem Bürgersteig sitzend) fuhren wir mit Tim zu dem Labyrinth aMAZEme. Vor Ort wurden wir fast von einem Schulausflug überrannt. Im Gegensatz zu dem Labyrinth in Wachtendonk war dieses hier ein Scherz (man musste nur den Weg in die Mitte finden), aber dank der Attraktionen außerhalb (Stelzen, 3er-Skier, Sackhüpfen) waren wir zumindest eine Stunde beschäftigt.
Wir fuhren zurück zur Innenstadt und legten einen Stopp bei einem Obststraßenverkäufer ein. Und wer stand zwei Meter dahinter mit einem Taupo-Schild? Franka und Daniel (ihr aktueller Reisepartner) Wir kauften uns Äpfel, redeten kurz mit den beiden und gingen dann zu einem Pferderennen.
Nach unserem späten Mittagessen (Tim verschlang einen Pfannkuchen nach dem anderen und saß nachher wie ein schmollendes Kleinkind vor seinem letzten) quatschen wir noch etwas, dann brachen wir ganz spontan nach Taupo auf. Alina, Anna und John wollten das Tongariro Alpine Crossing bereits Donnerstagmorgen machen.
Nach 1,5 Stunden Fahrt trafen wir uns mit den Vieren am Bullipoint. Dort verweilten wir noch eine Weile, dann ging es zum Campingplatz.
Einen Platz zu finden, stellte sich als ziemlich schwierig heraus, aber schlussendlich hatten wir Raum für unsere drei Wagen gefunden.
Alina kochte, wir hörten Musik und quatschen und gingen dann früh schlafen.

Three times Mc Donalds


Montag, 26.11.
Nach Porridge und Pfannkuchen von Storms Freundin (hätten mehr sein können, hätte sie nicht alle verkackt und an den Hund verfüttert) verabschiedeten wir uns von Storm und machten uns nach Rotorua auf. Wir besuchten den Kuirau Park und schauten uns die Schwefelquellen an. Währenddessen setzten wir uns mit Tim und Franka in Verbindung und trafen uns dann mit ihnen bei Mc Donalds. Dort aßen wir einen großen Mc Sundae mit Caramelsoße, der Deal des Tages.
Wir besichtigten Maorigebäude. Ich fand einen Rugbyball, den Tim mitnahm. Jetzt soll jeder auf diesem Ball unterschreiben, so wie bei uns auf den Tshirts. Die beiden hinten auf der Matratze ging es weiter zu einem kleinen Strand am Seeufer. Dort gruben Tim und ich sofort begeistert Löcher in den Sand, während die anderen beiden uns nur kopfschüttelnd beobachtet. Wir benahmen uns halt wirklich wie zwei Kleinkinder. Als wir aber glücklich unsere Füße in das pottdreckige, aber echt warme Wasser tauchten, fingen auch die Skeptiker an, zu buddeln.
Durch die Antwort von John auf meinen Snap von uns vieren im Sand sitzend, erfuhren wir, dass John, Juan, Alina und Anna ebenfalls in Rotorua sind. Wir trafen uns mit ihnen bei Mc Donalds. Die vier aßen zu Abend, dann stürmten wir Peter Pan, ein Info Büro, um uns über das White Water Rafting zu erkunden. Juan ist aber knapp bei Kasse, weshalb wir uns für die Alternative Tongariro Alpine Crossing irgendwann die Woche entschieden.
Sarina und ich aßen dann doch bei Mc Donalds zu Abend, da wir uns entschlossen hatten, mit den anderen vier auf dem Campingplatz zu übernachten.
Auf dem Campingplatz bauten wir dann das erste Mal unser Sofa zum Bett um. Das ganze dauerte länger als gedacht. Und auch unsere Campingstühle wurden das erste Mal gebraucht. Mit den anderen setzten wir uns an den See und beobachten die untergehende Sonne und die Enten auf dem Wasser. John spielte währenddessen Ukulele. Ein Typ kam, um Geld einzusammeln, aber Sarina und ich hatten entschieden, nachts zu dem kostenlosen zu fahren und dort zu schlafen. Der Geldeintreiber hatte absolut kein Problem damit, dass wir zwei/drei Stunden später fahren wollten.
Als es plötzlich anfing zu regnen, quetschen wir uns zu sechst in Juans Wagen und schauten Lion.
Als der Film zu Ende war, machten wir uns auf der Toilette fertig und fuhren dann zu dem kostenlosen Campingplatz. Jedoch war dieser gegen 12 Uhr natürlich komplett voll, weshalb wir etwas weiter durchfuhren und einfach auf einen normalen Parkplatz hielten. Das eine Straße weiter die Polizeistation war, stellten wir erst am nächsten Morgen fest.

Young Farmer Party


Samstag, 24.11.
Das aus dem Bett kommen war schwerer als gedacht. Ich räumte schon einmal die Geschirrkisten aus, damit das schon einmal fertig war, als Sarinas Wecker um halb zehn klingelte. Wir checkten aus und packten dann alles ins Auto. Wir haben einfach viel zu viele Sachen und vor allem zu viel Essen!
Wir blieben aber noch bis abends. Wir killten unser Eis, schauten Marley and Me, schlemmten Pancakes mit Erdbeeren, Bananen, Kiwis und heißer Schokocreme von Alina (John biss herzhaft in seinen penisförmigen, mit Banane und Schoko belegten Pfannkuchen...), spielten Lügen und Arschloch mit dem Quartett, John und Arne (d) und brachen nach dem Abendessen (Sarina die restlichen Kartoffeln, ich MacnCheese vom Vortag von John) auf.
Für einen Lacher sorgte auch die Anzeige auf dem Notizboard. Nachbarn des Hostels hatten sich anscheinend bei der Noise Petrol wegen der Musik beschwert. Sollten wir noch einmal zu laut sein, drohte die Notiz uns mit einer Strafe von 200 Dollar pro Person.
Unser Abschied war toll. Sabrina war morgens schon in aller Früh abgereist, aber jetzt waren alle wach und hatten Dank des Regens auch alle frei. Das Quartett wollte uns gar nicht gehen lassen und umarmten uns ganz lange. Auch von Alina, Anna, Juan und John verabschiedeten wir uns mit einer Umarmung, während Mr. Bean uns nur ausdrücklich ermahnte, wir sollen nicht zu viel essen.
Alle wanken, als wir vom Hof fuhren. Das einzige, was den Abgang ein wenig zerstörte: Wir hatten unsere Sachen im Kühlschrank vergessen und mussten noch einmal zurück. Tatsächlich vergaß ich auch diesmal trotzdem noch die Eier, diese verschenkten wir dann an das Quartett.
Dann begann unsere Reise endlich und wir fuhren *Trommelwirbel* eine ganze Stunde zu Storms neuem Haus. Wir kamen sogar an meinem Verkaufsplatz in Tirau vorbei.
Wir waren vor Storm da und waren erst einmal irritiert: Frauensandalen, ein Geschenkkorb für eine frischgebackene Mutter, Babylotion...
Er hat eine Freundin, das war offensichtlich. Sarina war bloß sehr entsetzt, wie schnell er eine Freundin bekommen und sie in der Zeit auch noch schwängern kann.
Die beiden kamen tatsächlich zusammen, ein Anhänger hinten am Auto. Wir halfen die Teile vom Bett, eine mit vermutlich Felsbrocken gefüllte Kommode und ganz viel Krimskrams hineinzutragen.
Dann telefonierte ich mit Tomke und er brachte die beste Aussage des Tages: "Es ist doch schon viertel nach neun, da wollt ihr noch feiern gehen?"
Zu viert saßen wir bei Storm im Auto und er drückte jedem von uns ein Bier in die Hand. Er ist ein echt guter Autofahrer, aber sein Fahrstil ist sehr eigensinnig.
Nur in Jeans- bzw. Stoffjacke bekleidet, kamen wir bei der Young Farmer Christmas Party an. Zunächst war uns verdammt kalt, aber wir unterhielten uns direkt am Lagerfeuer mit ein paar Leuten und wurden auch prompt zum Bierpongspielen aufgefordert. Wir verloren gegen Storm und Ben mit drei übrig gebliebenen Bechern.
Danach quatschten wir mit Corey, der uns beiden einen Kasten Wodkabiermix und eine ganze Flasche Bailey in die Hand drückte. Die Zeit verging mega schnell. Harry übersetzte ich die Rückseite eines deutschen Buches, das seine Exfreundin ihm geschenkt hatte. Er bot an, Sarina und mich auch gerne einmal in seinem Haus aufzunehmen.
Sarina wollte irgendwann nach Hause und es war echt schwierig, sie davon zu überzeugen, dass Storm zu betrunken war, um uns zurück zu fahren. Ich quartierte sie in Harrys Bett ein und ging (mit dem Versprechen, sie aufzuwecken, wenn wir fahren) wieder nach draußen.
Ich unterhielt mich lange mit Rachel, bis unsere Unterhaltung zum Thema Schokolade kam. Corey bekam das mit und zauberte wie schon zuvor den Bailey eine Tüte Schokoladenriegel aus seinem Auto hervor. Und damit begann die Schokoladenjagd. Zweimal rutschte ich auf dem feuchten Rasen aus und beide Male, kam er zurück, half mir auf und rannte wieder weg. Im Endeffekt lief es darauf hinaus, dass ich bestimmt fünf Riegel absahnte (den letzten versteckte ich für schlechte Zeiten in meiner hinteren Hosentasche) und Corey keinen einzigen. Das lag aber daran, dass mir warum auch immer jegliche Leute wieder einen Riegel zusteckten, während ich dem einen hinterherjagte, den Corey in der Hand hatte. Schlussendlich bekam ich dann ja auch diesen.
Sonntag, 25.11.
Heute morgen wachte ich das erste Mal um sechs auf, alle anderen lustiger Weise ebenfalls. Erst jetzt konnte ich ausmachen, wer alles im Zelt geschlafen hatte. Storm und Freundin, Corey und ein anderer Typ, dessen Namen ich nicht erfahren habe. Bestimmt eine Viertelstunde diskutierten wir darüber, dass wir wieder schlafen wollten, aber keiner machte ernsthafte Anstalten, wieder einzuschlafen. Corey kitzelte mich sogar und allgemein führte die heitere Stimmung wenig dazu, uns wieder schlafen zu lassen.
Irgendwann schliefen wir dann doch wieder ein und um kurz nach acht stand ich endgültig auf.
Von außen sah das Zelt erbärmlich aus. Vermutlich hatten die Jungs das Zelt nicht nur im Dunklen sondern bereits alkoholisiert aufgebaut.
Als ich das Wohnzimmer betrat, wachten Sarina und ein anderer Kerl, die auf dem Sofa geschlafen hatten, auf. Sarina hielt mir ersteinmal einen Vortrag, dass sie mich mitten in der Nacht gesucht und gedacht habe, ich hätte sie hier vergessen und wäre ohne sie gefahren. Unsinn natürlich.
Nach und nach trudelten alle Überbleibsel (ein Haufen verkaterter Young Farmer) ein, der letzte eher unfreiwillig, nachdem er mit einem lautem Krachen aus dem Bett gefallen war.
Zwischendurch war die Situation echt schräg, als Sarina und ich mit dreien der Jungs auf den Sofas saßen und diese sich toternst über Bullen unterhielten.
Wir frühstücken die Reste vom Abendessen: Burger! Brötchen, Fleisch, Salat, Barbecuesoße und Tomaten konnte man noch retten, in die Mayonaise und den Ketschup hatte es schön hineingeregnet.
Ein Tourismusbus, der direkt vor dem Grundstück hielt, brachte uns alle zum Lachen. Mehrere Asiaten ließen sich im Inneren ausmachen, die ihre Gesichter an die Scheiben drückten und eifrig Fotos knipsten. Storm poste sogar vor dem großen Fenster. Als der Bus einfach nicht weiterfahren wollte, ging einer der Jungs (auf keinen Fall ausgenüchtert) zum Busfahrer und sprach ihn an. Komplett aus der Fassung gebracht, kam er zurück und erklärte, es sei ein üblicher Stopp in der Rundtour. Echte Kiwiexperience haben sie jetzt auf jeden Fall mitbekommen. Ein einzelnes Farmhaus, in deren Umgebung eine Bombe eingeschlagen zu haben scheint (schiefes Zelt, ein Grill auf dem noch immer Fleisch liegt, ein Buffettisch auf dem noch einmal extra etwas explodiert ist, überall Müll und herumstehende Flaschen...) und ein Haufen verkaterter junger Leute.
Zurück bei Storm (die kurvige Rückfahrt war für Sarina Horror gewesen) legte sich Sarina sofort schlafen, während ich über zwei Stunden mit Maria telefonierte. Ben hatte sich irgendwann angeschlossen. Danach probierte ich erfolglos auch noch etwas zu schlafen, hörte aber stattdessen nur Musik.
Als Sarinas Wecker klingelte, machten wir uns Tassenkuchen.
Abends kochte Storm wieder sein leckeres Gericht vom letzten Mal. Diesmal schaute ich ihm zu, nachmachen werde ich es aber wohl nicht. Schinken - teuer, fertige Carbinara - teuer, nicht Sarinas Ding, Käse - teuer, überhaupt nicht Sarinas Ding. Die Nudeln, der Blattspinat und die Pilze (letztere mochte ich tatsächlich, aber trotzdem nicht Sarinas Ding) lassen sich noch herbeizaubern, aber das könnte etwas langweilig schmecken.
Wir schauten Ben Hur (römische Pferderennen) und als Storm schon im Bett war, quetschen wir ihn über Snapchat aus: Das Mädchen war nicht seine Freundin.

Montag, 3. Dezember 2018

Karaoke und Cocktailabend


Mittwoch, 21.11.
Tim reiste zusammen mit Franka schon wieder ab. Sie probierten einen Lift nach Rotorua zu bekommen. Dafür hatten sie aus Tims Pizzakarton ein Schild gebastelt.
Mit Sabrina fuhren wir nach Tauranga rein zur Art Galerie. Diese stellte sich als absoluter Unsinn heraus. Die ersten Bilder in der Eingangshalle waren noch ganz nett, in der oberen Etage wurde es dann aber echt komisch. Eine drehende Torte mit Gesichtern, ein pinker Spiegel, eine bunte Wand...
Danach machten wir noch ein paar Opportunity Shops unsicher, bevor es zurück zum Hostel ging.
Während Sarina mit einigen andern in eine Kletterhalle ging, buk ich zusammen mit Karla aus Sarinas Zutaten Erdnussbutterplätzchen. Sabrina hatte nämlich Lust auf Kekse, aber keine Lust zu backen.
Danach spielten wir alle zusammen (Quartett, Juan, John, Anna, Alina, Sabrina, Tim) Arschloch.
Donnerstag, 22.11.
An dem Tag waren wir drei Mal beim Mount Manganui. Zunächst wurden wir schon vor acht von der Putzfrau geweckt, die an diesem Tag warum auch immer die Zimmer vor der Küche und dem Aufenthaltsraum "putzte". Ich konnte im Gegensatz zu Sarina nicht mehr einschlafen und schaute mit Alina "Der Zauberer von Oz".
Nach einem späten Frühstück fuhren Sabrina, Sarina und ich mit Alina und Anna (in deren Auto) zu noel leeming und kauften uns mit fünf Leuten vier JBL Charge 3. Diese gab es als Blackfriday Deal für 158 Dollar. In den Opportunity Shops sahnten Alina und Anna einige Kleidungsstücke ab und Sarina und ich holten uns ein Spannbettlaken.
Zurück im Hostel probierten wir ersteinmal unsere Boxen aus. Zwei Boxen kann man immer koppeln, mit einem Upgrade auch mehr.
Mit Alina, Anna, Arne, Sophia und Ferdi ging es dann noch einmal zum Strand am Mount. Während die Jungs mit unserem Rugbyball spielten, lagen wir Mädchen nur in der Sonne.
Dann kam das beste vom Abend: die Karaokebar (wieder in der Nähe vom Mount). Mit dem Quartett, Sabrina und Anna fuhren wir zur Bar. Zunächst saßen wir nur rum, dann schrieben wir uns auch für einen Song ein. Wir wollten zu fünft Mr. Brightside singen (bzw. die anderen wollten, ich war mir noch nicht einmal sicher, ob ich den Song kannte). So standen Sarina, Anna, Ana, Alina und ich auf der Bühne. Glücklicherweise gab es einen Liedtext.
Besonders lustig war es auch, als zwei deutsche Jungs mit Weihnachtsmützen "in der Weihnachtsbäckerei" zum Besten brachten.
Freitag, 23.11.
Mit Alina und Anna fuhren wir zu den Kaiate Falls. Es gab einen sehr schönen Wanderwege, der schon vorher in Schlangenlinien immer wieder am Fluss und kleineren Wasserfällen vorbeiführte, bis wir den großen Wasserfall ganz unten erreichten. Direkt dahinter gab es einen kleinen See, in dem ich schwimmen ging. Alina sprang ganz schnell für ein Foto hinein, war aber wirklich nur für ein paar Sekunden im Wasser, bevor sie bibbernd wieder flüchtete. Es war wirklich unglaublich kalt, aber super schön.
Wir folgten dem Flusslauf noch etwas, indem wir über Steine hüpfen und machten ein paar Fotos.
Dann fuhren wir zurück zum Hostel, da John und Juan früher aufgehört haben zu arbeiten. Mit den beiden fuhren wir wieder zum Strand. Am Anfang sonnten wir uns, dann löste sich die Gruppe irgendwann auf. Anna hatte genug vom Strand und fuhr schon einmal zurück, John und Alina lagen  aufeinander herum und kuschelten sehr knapp bekleidet, während Juan und Sarina Rugby spielten. Da ich mich dezent wie das fünfte Rad am Wagen fühlte, beschloss ich, am Wasser entlang zu laufen. Das stellte sich als sehr gute Idee heraus, denn nach einigen hundert Metern wurde ich von einigen jungen Leuten gefragt, ob ich nicht mit Volleyball spielen wollte. Zunächst lehnte ich ab (meine Volleyballkünste nähern sich der Wurzel von Null an) und lief weiter, dachte dann aber einige Sekunden darüber nach, wie langweilig es bei den anderen war und ging zurück zu den Spielern.
Wir spielten einige Runden mit wechselnden Teams (der einzige Name der hängen geblieben ist, ist Sam) und sie luden mich auch ein, abends mit zur Bar zu kommen. Jedoch standen schon Cocktailkpläne für den Abend.
Irgendwann stand tatsächlich eine sichtlich irritierte Sarina vor mir. Die anderen wollten fahren und sie war den ganzen Strand entlang gelaufen, um mich zu suchen. Juan war mit dem Auto weiter gefahren und stand wie perfekt geplant nur 100 Meter weiter. Alina saß mit ihm im Auto, John mussten wir aufgabeln, da er an der Stelle auf mich wartete, wo wir zuvor unsere Sachen liegen hatten.
Am Hostel holten wir nur kurz unsere Pässe, dann ging es zum Liquorstore. Ganze 215 Dollar blätterte ich dort für Alkohol hin.
Wir wollten Margherita machen, aber der Cocktail wurde so unglaublich ekelig! Die einzigen, die später betrunken waren, waren Ferdi, Max und Laurids, die sich einfach die fünfte Tequilaflasche geschnurrt und pur getrunken haben. Nach einer Runde Kingskub gingen wir nämlich schon zum Tanzen über und niemand rührte mehr den grausamen Alkohol an.

Mclaren Falls, Escape Room


Freitag, 16.11.
Heute Morgen fuhren wir dann vor der Arbeit noch zu einem Mechaniker, da der Wagen seltsam hoppelte. Es wurden vier Spikes ausgetauscht, was uns 190 Dollar kostete. Anscheinend müssen bald auch die Befestigungen ausgetauscht werden, der Wagen solle die nächsten acht Monate bezüglich dieser kein Problem aufweisen.
Bei der Arbeit fuhr dann ein weiter er Problemwagen an mir vorbei. Er hatte einfach keine Motorhaube. Ich hatte eine tolle Aussicht auf den Motor und jegliche Kabel. Als Reaktion auf meinen skeptischen Blick, hob er nur einen Daumen.
Dann kam ein Typ in Lederjacke mit seinem Motorrad angefahren. Ganz komisch. Er kaufte zehn Avocados mit den Worten, nicht mehr Geld zu haben. Eine weitere Kundin kam dazu und fragte nach reifen Avocados. Er kramte in seinem Rucksack herum und schenkte ihr zwei Reife. Er habe sie von einem Freund geschenkt bekommen. Mit den Worten: “Lilli, right? Have a good day“ verabschiedete er sich. Nun stellt sich die Frage, warum er meinen Namen wusste. Eigentlich kann man die Leute, die nach meinem Namen gefragt haben, glaube ich an einer Hand abzählen. Der Pirat, der Opi, der Hundebesitzer (er fragt jedes Mal wieder) und der Typ mit den 20 Dollar. Jetzt überlege ich, ob es sich um ein und denselben handelt. Ich habe mir das Gesicht halt nicht wirklich gemerkt, vom Alter könnte es aber passen.
Auf dem Rückweg bekam ich dann erst einmal einen Lachanfall. Ich fuhr nämlich einen ganzen Baum mit mir herum. Wie so oft hatte ich einen der Zweige in der Beifahrertür eingeklemmt und beim Losfahren war diesmal ein gutes Stück abgerissen. Der Ast baumelte fast bis zum Boden. Als ich stoppte, um meine Deko zu entfernen, erntete ich einen schrägen Blick von einem älteren Mann.
Aber apropos Dekoration. Der Shop wurde dekoriert. Grün, Gelb, Rot... Alles voller Lametta. Es sieht einfach unglaublich kitschig und unpassend aus.
Zu Abend gab es gebratene Nudeln mit Apfel, Zwiebel, Unmengen Tomatensoßen aus weiteren weichen Tomaten und Brokkoli für mich.
Ich unterhielt mich lange mit dem Quartett, Susi und Cathi, dann fuhren wir (ohne Cathi, dafür mit John, Alina, Anna und Sarina) zum Mount. Wir wanderten auf die kleine Halbinsel, machten Fotos vor dem roten Himmel und saßen am Ende lange einfach nur auf den Steinen, fast schon eine Art Klippe, genossen den Wind und den Sternenhimmel. Das Licht des Mondes war schon fast unnatürlich. Obwohl wir draußen auf dem Meer waren, war alles hell erleuchtet und in dem silbernen Licht konnte man sogar unsere eigenen Schatten erkennen.
Samstag, 17.11.
Direkt am morgen hatte ich ein Pärchen aus der Schweiz als Kundschaft. Ihr Englisch hörte sich so lustig an, danach redeten wir aber auf Deutsch weiter.
Und dann hielten zwei Motorräder vor mir. Unglaublich laute Dinger. Ich erfuhr ziemlich viel über den einen (14-köpfige Familie, gläubig,...) und er stellte auch viele Fragen (Wie lange ich schon hier bin, ob meine Familie auch hier und wie groß sie ist,...), während der andere telefonierte. Danach gab er (Steven) mir seine Nummer.
Abends spielten wir Kingskub, aber während Alina, Alina und Ana feiern waren, chillten wir anderen mit Musik auf den Sofas.
Sonntag, der 18.11.
Offiziell mein letzter Arbeitstag in Tirau. Storm fuhr an mir vorbei und hupte zur Begrüßung. Dann stattete mir Steven noch einen Besuch ab. Er brachte mir eines dieser traditionellen herzhaften Törtchen, einen Wrap, ein Stück Kuchen und eine Cola vorbei. Wir unterhielten uns eine Weile, aber bevor ich überhaupt den Pie aufgegessen hatte, verabschiedete er sich schon wieder. Sarina ist bis jetzt beleidigt, dass ich die Cola (Vanille) getrunken und nicht für sie mitgebracht habe.
Während der Wrap mega geil war, war der Kuchen ungenießbar. Ich brachte ihn zurück zum Hostel und als Sarina ihn probierte, sprang sie mit angeekelten  Blick auf und eilte zum Waschbecken, um sich den Mund auszuspülen.
Abends fuhren wir mit Tim (am Tag vorher neu gekommen), Sabrina, dem Quartett, Jakob (d) und Franka in zwei Autos gequetscht zu den McLarenFalls. Diese waren eigentlich schon geschlossen, daher parken wir auf einer Wiese daneben (Sarina fast im Gebüsch und das Auto des Quartetts schien ungefähr auseinanderzufallen).
Sabrina und ich liefen immer etwas hinter den anderen, als wir den Glowworm Track machten, damit uns nicht das Licht der Taschenlampe störte. Wieder leuchtete der Mond wunderschön und wirklich überall waren Glühwürmchen (Bzw. leuchtende Fliegenlarven). Wir stellten uns vor, es handele sich um die Laternen von kleinen Koboldstädten.
Wir fanden sogar den Wasserfall, den wir beim letzten Mal nicht gefunden haben.
Als wir zurückkamen, waren Max, Ferdi und Laurids total besoffen und Sabrina wechselte aus dem Zimmer in das 8er Zimmer, weil es ihr zu bunt wurde.
Montag, 19.11.
Der Tag bestand nur aus Kartenspielen und Essen. Wir spielten mit Tim und Juan Romme, Tim stieg aber bald aus. Das Spiel ging noch 2,5 Stunden weiter, bis Juan ganz knapp gewann. Während ich in Kochbüchern stöberte, fuhren Tim und Sarina zum Sportplatz.
Dienstag, 20.11.
Bei strahlenden Sonnenschein fuhren wir mit Tim noch einmal zur Halbinsel. Diesmal kletterten wir richtig, um auf abgelegenere Stellen der Felsen zu kommen. Es entstanden sehr lustige Fotos und es war unglaublich faszinierend, die Wellen zu beobachten, die an die Klippen schlugen. Vermutlich wird uns für immer der Anblick von Tims Chili con Carne über Sarinas Schuhen im Gedächtnis bleiben. Hätte auch Kotze sein können.
Kaum verließen wir den Strand, näherten sich die dunklen Wolken bedrohlich. Als wir in den Secondhandshops stöberten, regnete es in Strömen. Sarina (auf den ersten) und ich (auf den dritten Versuch) fanden tatsächlich die perfekte Hose. Aber nachdem wir unsere Hosen bei der Arbeit nicht nur unwiderruflich braun gefärbt sondern auch zerlöchert hatten, war das auch sehr notwendig gewesen.
Abends fuhren wir mit dem Quartett zu einem Escape Room und probierten uns an Prison Break. Es machte unglaublich viel Spaß und nachdem wir uns zunächst für total clever hielten, hatten wir am Ende gefühlt die Hälfte der Rätsel nicht gelöst.