Das Auto gehört jetzt endlich offiziell uns.
Es schien den ganzen Tag so, als hätten wir gleichzeitig zu viel und zu wenig Zeit. Auf der einen Seite mussten wir noch richtig viel erledigen (Registrierung bei der Post, Gästebucheintrag, Auto holen, Tanken, Equipment zusammenstellen), auf der anderen Seite konnten wir mit den meisten Sachen nicht sofort beginnen. Lange saßen wir mehr oder weniger tatenlos rum.
Die Autohändler erklärten uns das Auto und schenkten uns noch ein Auxkabel. Sid ließ uns durch einen Haufen angesammelter Kochsachen abgereister Backpacker wühlen und wir fanden viele Sachen (von Pfannen über Isomatten und Zelt), die wir bestimmt gut gebrauchen können.
Wir verabschiedeten uns von Sid ("you girls will have s great adventure in NZ, take care, be safe") und Miriam und kamen schlussendlich 20 Minuten nach Plan los. Sarina fuhr, während ich fast 2 Stunden die Landschaft bewundern durfte. Viele Hügel, viele Kühe, Schafe, eine einsame festgebundene Ziege, viele verschiedene Vogelarten. Nur eine viertel Stunde zu spät erreichten wir unser Ziel. An der richtigen Straße fuhren wir erst einmal vorbei und mussten wenden. Da wir uns nicht sicher waren, ob wir wirklich richtig waren, parkten wir das Auto, um zu Fuß durch die dicht bewachsene Auffahrt zu gehen. Kaum zwei Schritte später, kündigte uns unsere Alarmanlage lautstark an.
Wir waren richtig, verwirrten unseren Arbeitgeber aber sehr. "Habt ihr kein Auto?" Natürlich sind wir die ganze Strecke von Auckland zu Fuß gegangen.
Seine Frau, Rachel, zeigte uns das Apartment, danach holte er uns ab, um uns die Farm zu zeigen. Während wir auf ihn warteten, beschlossen wir unser Auto nach dem kleinen Lämmchen Dash zu benennen, welches uns in der Zwischenzeit anmähte.
Mit dem Quad zeigte er uns die ganze Farm. Die Fahrt war mega cool, danach waren wir jedoch mit Matsch gesprenkelt, als hätten wir einen Jagdgalopp durch das Duhner Wattenmeer hinter uns. Wir blieben sogar richtig stecken und das Gefährt bewegte sich nur noch geringfügig vor und zurück. Sarina schob von der Seite und drückte auf das Gas, ich saß auf der Motorhaube zur Gewichtsverlagerung und unser Host schob von hinten. Der Matsch spritze bei dieser Aktion in alle Richtungen.
Auf der Farm leben Kälber bis junge Kühe, die ab einem Gewicht von 130kg verkauft werden, außerdem Schafe und Ziegen. Wir sahen wilde Turkey, sowie einen Pfau.
Wir streichelten und füttern Kälber mit Milch (zwei Wochen) und Heulage (fünf Wochen alt) und fuhren dafür unter anderem auf einen kleinen Hänger am Quad mit.
Zurück beim Haus bekamen wir Nachos mit Hackfleisch, Salat, Käse, Avocadocreme und Sour Creme. Die Familie war echt überrascht, dass Sarina und ich Nachos noch nie in der Art gegessen hatten.
Die Tochter Stella zeigte uns stundenlang Fotos aus ihrem Urlaub in Deutschland, da sie vor zwei Wochen eine Hochzeit dort besucht hatte. Rachel gab uns viel leckeres Essen für morgen mit (selbstgemachte Marmelade, selbstgemachte Butter, frische Milch, selbstgebackenes Brot - wohl etwas verbrannt, roch aber lecker - , Obst - inklusive Avocado -, Nudeln, selbstgemachtes und gekauftes Müsli, Erdnussbutter, frische Eier und!! selbstgebackene Cookies!)
Wir haben nur im Haupthaus WLAN, können nur bei Sonnenschein warm duschen und bis 10 Uhr Strom nutzen, aber ansonsten ist echt cool hier!