Donnerstag, 30. August 2018

Tag 16: Nothing


Rachel beauftragte uns heute wieder mit ungefähr den gleichen Aufgaben. Da mir beim Unkraut ausstechen einfach viel zu warm war, hing ich meine Jacke über einen Ast. Keine zehn Minuten spaeter fürchtete ich um ihr Leben. Fünf junge Bullen standen um den Baum herum und beschnupperten die Jacke neugierig. Außer dicken Speichelfäden trug sie aber keinen Schaden davon.
Heute wurden wir das erste Mal wirklich nass, dank der großen Regenjacke aber eigentlich nur im unteren Beinbereich.
Nach der Arbeit machten wir eigentlich weiter gar nichts und faulenzten einfach nur. 

Tag 15: Mangawhai Heads ect.


Heute arbeiteten wir wieder mit Andy. Im Nebel fuhren wir zur Farm und kleideten uns dort in übergroße Regenjacken ein, da unsere Klamotten, die wir schlauer gestern in die Wäsche geschmissen hatten, noch feucht waren. Bald schien aber auch die Sonne, wie unser Arbeitgeber es bereits vorausgesagt hatte.
Als wir die Kühe hochtreiben wollten, waren zwei unauffindbar (bis zum Ende des Tages, wir vermuteten sie auf einem Hügel) und eine hatte sich in eines des Kälber verliebt und spielte ihr Spielchen mit uns. Jedes Mal, wenn wir dachten, sie unter Kontrolle zu haben, drehte sie wieder um und lief zurück zu der Kälbchenwiese.
Etwas später blieb Andy das Quad wegen Spritmangels fast ganz unten stehen und wir mussten (warum auch immer, da wir sobald wir oben waren im offenen Kofferraum des Autos wieder zurückführen) in unseren Gummistiefel durch den Matsch den Hügel hinaufstapfen.
Ansonsten klappte aber alles und wir durften sogar eine Stunde vorher Schluss machen.
Wir machten mit unserem Auto einen kleinen Trip an der Küste entlang und besuchten Mangawhai Heads, Langs Beach und Waipu Cove. An den ersten beiden Stränden war ausser uns und den Vögeln eigentlich keine Seele. Wir fanden tolle Muscheln und Schneckenhäuser. Schon am ersten Strand entledigte ich mich meinen Schuhen (auch wenn das Wasser eiskalt war ).
Wir fanden eine Schaukel aus einem festgebundenen Stück Treibholz und beobachten Surfer, die sich aber ausschließlich als hoffnungslose Fälle (natürlich immer noch besser, als wir es wären) erwiesen. Die Wellen waren unglaublich hoch und mit extremen Schaumkronen. Außerdem habe ich einen Fächerschwänzer entdeckt, der Vogel, den ich noch viel lieber sehen wollte als einen Kiwi. Leider gingen mit diesen süssen Vögelchen auch nervige fliegenähliche, beißende oder vielleicht auch stechende Viecher einher, die mich gestern schon beim Unkraut jäten terrorisiert hatten.
Als wir nach dem Abendessen zurück zu unserem Häuschen gingen, kletterte etwas einen Baum hinauf. Zunächst hielten wir es für die Katze, dann für ein Eichhörnchen und zu guter Letzt' entpuppte es sich als ein Possum.

Mittwoch, 29. August 2018

Tag 14: Farm work only


Da wir heute mit Rachel arbeiteten, mussten wir erst um zwanzig vor neun am Auto sein. Mit ihr ist alles von vorne bis hinten durchgeplant. Ob dann alles am Schnürchen läuft ist eine andere Sache.
Wir stachen eine Stunde Unkraut aus (unglaublich heiß und wir arbeiteten uns Blasen an den Händen) und sollten dann die Kühe nach oben treiben. Diese bewegten sich aber keinen Zentimeter, während stattdessen immer mehr Kälber neugierig wurden und durch den Zaun schlüpften. Hilflos standen wir mit unseren Unkrauthacken in der Matsche. Rachel trieb dann für uns die Kühe von der Weide, während wir die Kälbchen zurücksortierten. Irgendwie missverstanden wir ihre Anweisungen (wir sollten das Quad nur die Hälfte des Weges fahren, es für sie stehen lassen und die Kühe dann zu Fuß weitertreiben) und als ich vom Quad abstieg, um hinter den Kühen herzugehen, blieb mein viel zu großer Gummistiefel im Schlamm stecken und ich durfte den Rest des Tages mit nassen Socken arbeiten. Zwischendurch regnete es auch immer wieder.
Wie gestern füttern wir die Kälbchen der verschiedenen Weiden und Ställen mit Milch und Mash, diesmal aber fast eigenständig.
Als wir die Milchkühe zurück auf die Weide trieben, fühlten wir uns schon wie richtige Farmer: Sonnenschein, grasbewachsene Hügel, acht gemächliche Kühe vor uns, ein brummendes Quad unter uns, ein Stock in der Hand und laut "Come on, girls" schreiend.
Anschließend mussten wir noch ein wenig putzen. Nach einem schnellen Mittagessen (Rachel war fassungslos, dass wir schon das ganze Brot aufgegessen hatten, und gab uns noch eine Kante mit) jätete ich im Garten Unkraut, während Sarina die Außenwände des Hauses schrubbte. Als Belohnung gönnten wir uns danach einen heißen Kakao.
Nachmittags fuhren wir zur nächsten Tankstelle, da wir Probleme hatten, die Gebühren für die Toll Road zu zahlen. Schlussendlich musste man es online machen. Auf einem kleinen Spielplatz legten wir noch einen Stopp ein.
Da die Familie abends essen ging, aßen wir bei uns im Appartement.

Tag 13: Piroa Falls


Um halb sieben ging das Licht nicht an und es war echt kalt, sodass unsere Motivation aufzustehen sofort wieder starb. Erst zwanzig Minuten später wurde der Strom angeschaltet.
Es fehlt uns echt ein wenig an Arbeitsklamotten, denn so war ich zum Beispiel gezwungen, meine Jeansjacke unter die Stoffjacke zu ziehen und habe damit nur noch eine saubere Jacke für den Alltag. Sarina hat Glück und passt in die Sachen der vorherigen Wooferin hinein, ihre Hose bleibt also zumindest verschont.
Nach dem Frühstück fuhren wir mit Andy in einem staubigen Truck zur Farm. Dort warteten unsere (für mich dezent zu großen, aber) echt praktischen Gummistiefel auf uns. Wir füllten einen riesigen Wassertanker auf, reparierten die Decken der Kälber (unsere Hände froren ein) und transportierten 22 zwei Wochen alte Kälber in Vierergruppen vom Stall auf die Wiese. Sie in den Anhänger am Quad zu bekommen war schwerer als gedacht und je weniger Kälber im Stall waren, desto länger dauerte es. Wir verabreichten ihnen Wurmkur und deckten sie ein, während Andy ihnen Marken ans Ohr tackerte. Wir mixten Milch aus Wasser, Milchpulver und der Milch der 8 Milchkühe und fütterten die Kälber im Stall und auf der Weide (und wurden dabei fast selbst aufgegessen). Zunächst half uns unser Gastgeber bei allem, später durften wir den Milchspender selbst von der Weide zurückholen. Sarina fuhr zwar wunderbar Quad, jedoch befestigten wir den Hänger falsch und er blieb uns im Matsch stecken. Sarina fuhr das Quad einfach weiter, bis ich sie daraufhinwies.
Problematisch an dieser Situation war: Die Milchkühe, die auf dem Rückweg zu ihrer Weide eine Pause einlegten, standen keinen Meter hinter dem Hänger. Vor dem fahrenden Gefährt hatten sie Respekt gezeigt, nun musterten sie uns und den liegen gebliebenen Hänger interessiert. Andy hatte uns genau eingeprägt, mindestens einen Meter Abstand von den Beinen zu halten.
Wir bekamen den Anhänger nicht mehr befestigt, aber unser Arbeitgeber kam uns glücklicherweise zur Hilfe.
Mit Rachel fuhren wir noch einmal im Schneckentempo hinunter, um die nächsten Kälber zu füttern und schoben dabei die noch immer noch im Weg stehenden Kühe vor uns her. Die letzten Meter stieg ich ab und trieb ich sie mit einem Stock auf ihre Wiese. Die Kälber der Nachbarwiese, jene die wir zuvor erst hergebracht hatten, waren jedoch klein wie sie waren unter dem Zaun durch auf die Seite der Milchkühe geschlüpft. Sarina und ich waren die nächsten zehn Minuten damit beschäftigt, Kälber von der einen auf die andere Wiese zu buxieren, während immer wieder neue auf die falsche Seite  und sogar noch eine Weide weiter huschten. Andy erkannte die Sinnlosigkeit unserer Tätigkeit ebenfalls und erlaubte uns irgendwann, es dabei zu belassen.
Zurück im Apartment killten wir den ganzen Leib Brot und es war unglaublich lecker! Keiner von uns beiden hatte erwartet, so gutes Brot im Neuseeland zu bekommen. Für mich erst recht nicht mit Käse!
Nach der sehnsüchtig erwarteten Dusche (vorher mussten wir noch die Gasflasche austauschen) fuhren wir mit dem Auto zu den Piroa Falls. Nach jeglichen Apps die einzige Attraktion hier in der Umgebung. Die Strecke war ein einziger Schotterweg. An einer Bucht am Straßenrand hielten wir und liefen dann eine lange schmale Treppe durch eine Art kleinen Minidschungel (zumindest gab es Palmen) hinunter. Teilweise wuchsen die Bäume direkt aus der Stufe aus Erde und ragten plötzlich vor einem im die Höhe.
Den richtigen Wasserfall sahen wir zunächst nicht und waren schon vorher von dem kleinen Wasserlauf begeistert. Gerade als andere Travler (stand zumindest auf dem Campervan, der später bei unserem stand) uns einholten, starrten wir den Wasserfall nur fasziniert an.
Wir entdecken eine Katsche in der Windschutzscheibe. Deshalb und wegen eines roten Zeichens im Armaturenbrett, riefen wir den Händler noch einmal an.
Zu Abend aßen wir die Suppe und das geröstete Brot nur mit Stella, da es für Rachel und Andy stressig auf der Farm geworden war. Wir erregten noch ein bisschen mehr Unruhe, weil wir vergessen hatten, vor fünf Uhr den Kühlschrank auszuschalten. Tagsüber wird der Strom durch Solarzellen produziert, nachts durch eine Batterie, die nicht unter 90% sinken darf, damit sie so viele Jahre wie möglich funktioniert.
Später fuhren wir noch zu Andys Tante und Onkel und bekamen auf dem Sofa vorm Kamin sitzend Tee und Bananenkuchen serviert.
Um halb zehn waren wir zurück und konnten uns daher noch im Hellen bettfertig machen.

Montag, 27. August 2018

Tag 12: Round trip at the farm

Das Auto gehört jetzt endlich offiziell uns.
Es schien den ganzen Tag so, als hätten wir gleichzeitig zu viel und zu wenig Zeit. Auf der einen Seite mussten wir noch richtig viel erledigen (Registrierung bei der Post, Gästebucheintrag, Auto holen, Tanken, Equipment zusammenstellen), auf der anderen Seite konnten wir mit den meisten Sachen nicht sofort beginnen. Lange saßen wir mehr oder weniger tatenlos rum.
Die Autohändler erklärten uns das Auto und schenkten uns noch ein Auxkabel. Sid ließ uns durch einen Haufen angesammelter Kochsachen abgereister Backpacker wühlen und wir fanden viele Sachen (von Pfannen über Isomatten und Zelt), die wir bestimmt gut gebrauchen können.
Wir verabschiedeten uns von Sid ("you girls will have s great adventure in NZ, take care, be safe") und Miriam und kamen schlussendlich 20 Minuten nach Plan los. Sarina fuhr, während ich fast 2 Stunden die Landschaft bewundern durfte. Viele Hügel, viele Kühe, Schafe, eine einsame festgebundene Ziege, viele verschiedene Vogelarten. Nur eine viertel Stunde zu spät erreichten wir unser  Ziel. An der richtigen Straße fuhren wir erst einmal vorbei und mussten wenden. Da wir uns nicht sicher waren, ob wir wirklich richtig waren, parkten wir das Auto, um zu Fuß durch die dicht bewachsene Auffahrt zu gehen. Kaum zwei Schritte später, kündigte uns unsere Alarmanlage lautstark an.
Wir waren richtig,  verwirrten unseren Arbeitgeber aber sehr. "Habt ihr kein Auto?" Natürlich sind wir die ganze Strecke von Auckland zu Fuß gegangen.
Seine Frau, Rachel, zeigte uns das Apartment, danach holte er uns ab, um uns die Farm zu zeigen. Während wir auf ihn warteten, beschlossen wir unser Auto nach dem kleinen Lämmchen Dash zu benennen, welches uns in der Zwischenzeit anmähte.
Mit dem Quad zeigte er uns die ganze Farm. Die Fahrt war mega cool, danach waren wir jedoch mit Matsch gesprenkelt, als hätten wir einen Jagdgalopp durch das Duhner Wattenmeer hinter uns. Wir blieben sogar richtig stecken und das Gefährt bewegte sich nur noch geringfügig vor und zurück. Sarina schob von der Seite und drückte auf das Gas, ich saß auf der Motorhaube zur Gewichtsverlagerung und unser Host schob von hinten. Der Matsch spritze bei dieser Aktion in alle Richtungen.
Auf der Farm leben Kälber bis junge Kühe, die ab einem Gewicht von 130kg verkauft werden, außerdem Schafe und Ziegen. Wir sahen wilde Turkey, sowie einen Pfau.
Wir streichelten und füttern Kälber mit Milch (zwei Wochen) und Heulage (fünf Wochen alt) und fuhren dafür unter anderem auf einen kleinen Hänger am Quad mit.
Zurück beim Haus bekamen wir Nachos mit Hackfleisch, Salat, Käse, Avocadocreme und Sour Creme. Die Familie war echt überrascht, dass Sarina und ich Nachos noch nie in der Art gegessen hatten.
Die Tochter Stella zeigte uns stundenlang Fotos aus ihrem Urlaub in Deutschland, da sie vor zwei Wochen eine Hochzeit dort besucht hatte. Rachel gab uns viel leckeres Essen für morgen mit (selbstgemachte Marmelade, selbstgemachte Butter, frische Milch, selbstgebackenes Brot - wohl etwas verbrannt, roch aber lecker - , Obst - inklusive Avocado -, Nudeln, selbstgemachtes und gekauftes Müsli, Erdnussbutter, frische Eier und!! selbstgebackene Cookies!)
Wir haben nur im Haupthaus WLAN, können nur bei Sonnenschein warm duschen und bis 10 Uhr Strom nutzen, aber ansonsten ist echt cool hier!

Sonntag, 26. August 2018

Tag 11: The Fog

Wie gestern sind wir mit Miri, Sven und David ins Trainingscenter gefahren. Der Schwimmbadbesuch nach der Zeit im Fitnessraum wurde durch einen eher ekligen Vorfall im Becken vorzeitig beendet.
Einer der unzähligen (mindestens acht) Bademeistern schrie irgendetwas Unverständliches und plötzlich bewegte sich alles Richtung Treppen. Ein kleines Kind hatte einen Haufen ins Becken gesetzt. Da bekam der Spruch "Ach du Scheiße" direkt eine ganz neue Bedeutung.
Abends schauten wir zusammen den Horrorfilm "The Fog", lachten aber mehr, als uns zu gruseln.

Samstag, 25. August 2018

Tag 10: Burger with Miriam, Sven and David

Das Geld für das Auto ist aus Deutschland überwiesen worden, aber anscheinend noch nicht bei dem Autohändler angekommen.
Miriam, Sven und David nahmen uns mit ihrem Auto mit ins Trainingscenter. Diesmal schaffte ich es, verschiedene Geräte auszuprobieren, ohne mich zu verletzten. Irgendwann landete ich dann auf einem Fahrrad und las auf meinem Handy "Game of Thrones", während Sarina fast schon übermotivert weiter von einer anstrengenden Übung zur nächsten wechselte. Danach chillten wir noch etwas im Spabecken.
Zurück in Sids Haus machten wir mit den dreien noch Burger mit Pommes und Nuggets. Das erste Mal seit unserer Ankunft in Neuseeland, dass Sarina und ich (bzw. bei letzterem nur ich) uns Fleisch und Käse gönnten. Wir schauten abends "Cats" und Sven versuchte durchgehend uns von dem Musical zu überzeugen, in dem er uns alles genau erklärte. "Wie das ist nicht spannend? Das ist sehr intensiv gerade!"

Freitag, 24. August 2018

Tag 9: Karaoke at Sid's home

Endlich haben wir das Auto auf uns überschrieben und eine Versicherung beantragt. Den Rest des Tages verbrachten wir überwiegend im Haus und eigentlich waren wir durchgehend am Essen.
Der Argentinier ließ uns seinen Tee probieren, an dem ich mir prompt die Zunge verbrannte und nachmittags backte Sid wieder einen Apfelkuchen mit Bananen.
Konstantins und Humphrys Auto ist heute fertig repariert worden und die beiden haben sich nun zum zweiten Mal (diesmal jedoch auch mit Umarmung) von uns verabschiedet. So blieb auf jeden Fall mehr Kuchen für uns übrig.
Miriam hat Dampfnudeln mit Vanillesauce und Marmelade gebacken, von denen wir auch jeder eine abbekamen. Sven ließ uns unglaublich saure Bonbons mit Apfelgeschmack (in der Größe und Form von Lakritzkugeln) probieren.
Abends sangen wir Karaoke. Die geplante Talentshow fand aufgrund fehlender Talente nicht statt.
Sid und sein Freund begannen mit einem Maorisong im Gitarrenbegleitung, dann sangen wir alle zusammen mit Text auf dem Fernsehbildschirm. Wir begannen mit deutschen Liedern.
"99 Luftballons" übersetzten wir noch für alle nicht Deutschsprachigen, bei "Probier's mal mit Gemütlichkeit" konnten wir uns nur noch aufs Lachen konzentrieren. Sven sang nämlich nicht nur laut, sondern sprach Balus und Moglis Kommentare mit einer Mischung aus übertrieben kindischer Betonung und Ernsthaftigkeit. "Wenn du schon da oben bist, kratz mich doch mal an der Schulter, Mogli!" war der Punkt an dem wir nur noch lachten und unfähig waren weiterzusingen. Es folgten ein französisches und ein spanisches Lied, da beide Nationalitäten am Abend vertreten waren und wir sangen einfach so mit, wie die Wörter geschrieben wurden. Da außer Sids Maorifreund jeder nur seine eigene Sprache elanvoll mitsingen konnte und sowohl Fede (Argentinier) und die Franzosin mehr oder weniger ein Solo hinlegen mussten, einigten wir uns auf englische Lieder. Von Disneys "Let it go" über !"Lemontree! war alles dabei. Dank Svens energischer und verdammt schiefer Stimme brauchte man selbst bei den höchsten Tönen keine Angst haben, sich zu blamieren.

Donnerstag, 23. August 2018

Tag 8: Auckland Leisure with Humphry and Konstantin

Aufgrund unser vielen begeisterten  Erzählungen sind Humphry und Konstantin heute ebenfalls bei Sid eingezogen. Wir gingen mit den beiden wieder ins Auckland Leisure. Diesmal wollten wir die Trainingsgeräte ausprobieren. Der Spaß war aber gute zehn Minuten später auch schon wieder vorbei, als ich absteigen und das Gerät wechseln wollte.
Ich war auf dem Crosstrainer wohl einfach zu schnell unterwegs gewesen und bei der Bremsung kam mein linker Fuß zwischen Gerät und Pedal und knickte um. Von den netten Mitarbeitern bekam ich zunächst ein Kühlakku und musste dann ein Formlar zum Vorfall ausfüllen. Obwohl es eindeutig meine eigene Schuld war, entschuldigten sie sich mehrmals bei mir. Auf mein Versprechen hin, wieder zu kommen und es noch einmal auszuprobieren, erinnerte der Mitarbeiter mich daran, dass ich nur bloß nicht diese Aktion wiederholen solle.
Den Rest des Nachmittages verbrachten wir dann im Schwimmbad, im Pack`n Save (wir änderten unsere Abendbrotpläne unendlich oft) und mit den zwei Kilometern Rückweg. Sarina bot mir mehrmals an, mich im Einkaufswagen zu schieben oder Huckepack zu nehmen, aber auch wenn es bestimmt lustig gewesen wäre, ging es meinem Fuß nicht soo schlecht.
Zusammen mit den beiden Jungs machten wir uns Pfannkuchen (mit dem Teig für mindestens 9 Leute) und wie immer amüsierten sich sowohl Sid als auch Miriam über unsere Art und Weise die Pfannkuchen zu essen.
Bis nach 12 Uhr erzählten wir vier uns Geschichten und zeigten passende Bilder. Wir lachten soviel, dass wir später schon gar nicht mehr wussten, was eigentlich so lustig gewesen war.

Mittwoch, 22. August 2018

Tag 7: Auckland Leisure with Sid

Heute morgen hatte Sid Besuch von einem Maori. Sein Englisch war echt schlecht zu verstehen, aber er gab sich Mühe, verständlich zu reden.
Er brachte uns ein paar Wörter Maorisch bei. Anhängig von der Betonung heißt Kia ora sowohl Hallo als auch Dankeschön. Die Phrase stammt aus der Zeit, wo die Maoris in den Krieg gezogen sind und bei ihrer Rückkehr wurden sie so freudig begrüßt. Ka kite ano bedeutet so etwas Ähnliches wie see you soon, also auf Wiedersehen.
Genauso wie gestern wollte es einfach nicht aufhören zu regnen, also fand unsere Testfahrt im Regen statt.
Sid fuhr den Wagen zuerst, um ihn für uns zu prüfen. Ich saß hinten auf dem “Sofa“ und beim (vorgewarnten) Bremsentest musste ich mich mit beiden Händen am Vordersitz festhalten, um nicht durch die Windschutzscheibe zu segeln.
Danach war es Sarinas “turn“ und zuletzt war ich an der Reihe. Die Fahrt war schon ein Abenteuer für sich. Sid war aber ein super Beifahrer und sagte mir genau, was ich machen musste. Zwei Enten kreuzten meinen Weg und watschelten genauso wie bei Sid und Sarina zuvor unbeeindruckt über die Straße.
Nach dem Kreisverkehr (es wird beim Rein- und Rausfahren geblinkt) war ich so erleichtert, dass ich mit 60 über die Hügel raste, die mich eigentlich an das langsame Fahren erinnern sollten. Und ganz am Schluss hat Sid sich kurzeitig mit seinen Richtungweisungen vertan, weshalb ich gefühlte Ewigkeiten auf dem Abbiegestreifen fuhr und total unsicher war, wo ich nun hinzufahren hatte. Die richtige Einfahrt, zurück zum Händler, ging bergauf und um die Kurve und war schmal. Sicherheitshalber blieb ich stehen, sobald die Hinterreifen die Hauptstraße verlassen hatten und wollte das Auto an einen meiner Mitfahrer abtreten. Aber keiner der beiden erbarmte sich, weshalb ich die Auffahrt doch durchziehen musste.
Trotzdem war Sid von unseren beiden (!) Fahrkünsten  begeistert, er habe schon viele richtige Katastrophen miterlebt.
Zwischendurch erzählten wir ihm von unserem ersten, sich langsam nähernden Job auf einer Farm. Lustig wurde es dann, als Sarina von unseren Aufgaben erzählte: Aus “We will melk cows“ wurde ganz schnell ein “make a house?“ Schon die Vorstellung war so absurd, dass wir noch Minuten später darüber lachen mussten.
Das Auto haben wir jetzt mit 200 Dollar angezahlt und nun steht mein Name unter der Bestätigung, dass wir das Auto kaufen werden!
Sid nahm uns auch mit zu seinem Training im Auckland Leisure. Dank eines Angebots dürfen wir die Anlage nun eine Woche kostenlos ausprobieren. Heute waren wir nur im Schwimmbad, sind ein paar Runden geschwommen (Linksverkehr) und haben uns dann mit Sid im Spa-Becken unterhalten. Beim nächsten Mal möchten wir dann die Fitnessgeräte ausprobieren.
Das Verlassen des Gebäudes war auch noch einmal lustig. Sarina, wie sie sich danach selbst lachend nannte: only a stupid german, ging einmal und auch fast ein zweites Mal durch einen Gang, der mit “No Exit“ beschriftet war.
Im PAK'n SAVE, einer günstigen Supermarktkette in Neuseeland, wurden wir von den riesigen Regalen fast erschlagen und Sid musste eine Weile auf uns warten, weil wir mit Hilfe zweier Mitarbeiter aber trotzdem vergeblich, nach Peperonis suchten.
Zum Abendessen gab es bei uns den restlichen Milchreis von gestern und Sid war fasziniert von unserer Auswahl an Toppings (Sarina wählte unter anderem Sweet Chillisoße!?).

Dienstag, 21. August 2018

Tag 6: Mission Bay with Humphry, Konstantin and Felix

Wahrscheinlich haben wir endlich unser Auto gefunden. Sid hat es entdeckt. Morgen dürfen wir eine Testfahrt und wenn es uns gefällt eine Anzahlung von 200 Dollar machen.
Jedoch haben wir ein Problem mit unseren Bankkonten. Unsere Daten sind im Verzeichnis nicht zu finden. Mit zwei weiteren Backpackern aus Bochum haben wir die ganze Bank aufgewühlt, während die Mitarbeiter des IEP uns bloß rieten, zu warten. Jedoch brauchen wir für den Autokauf Geld und auch die anderen beiden verlassen Auckland am Donnerstag, ohne Konto eher schlecht.
Da wir jedoch nichts an der Situation ändern konnten, fuhren wir mit Felix, Konstantin und Humphry zur Mission Bay.
“Scheiß Ausflug!“, entfuhr es Felix, bevor es überhaupt richtig losging. Denn sobald wir einen Fuß aus dem Bus gesetzt hatten, wurden wir von einem kräftigen, nicht gerade kurzen Regenschauer empfangen. Unter einer überdachten Bushaltestelle zusammengepfercht erzählten und lachten wir, bis der Regen vorbei war. (“Woher kommt ihr noch einmal?“ - “Wer, die Möwe?“ - Ich geistesabwesend, da ich vorher noch über die Möwe geredet hatte.)
Dann bestiegen wir einen kleinen Hügel mit Denkmal. Bei Sonnenschein wäre der Ausblick aufs Meer bestimmt noch schöner gewesen, aber auch so konnte sich Humphry kaum von seiner Kamera lösen. Die meisten Fotos sind wohl von den verschiedenen Vögeln, die unseren Weg kreuzten (Von großen und kleinen Möwen über irgendetwas unbestimmbarem, schwarzem mit rotem Kopf bis zur neuseeländischen Riesenelster).
Am Strand versuchten wir die schönste Muschel zu finden und die Meinungen gingen Welten auseinander. Humphry versuchte uns die ganze Zeit von etwas zu überzeugen, das aussah wie eine riesengroße Miesmuschel, von innen aber in verschiedenen Farben glänzte. Sarina, die zumindest in diesem Fall mit alleinigen “inneren Werten“ nicht viel anfangen konnte, bekam von Konstantin einen Stein als passend aufgedrückt.
Auf dem Rückweg kamen wir an einem großen Baum vorbei, den wir laut Humphry nicht zu fünft umfassen könnten. Als Reaktion auf meine Gegenwette probierten wir es aus und wir schaffen es tatsächlich zu viert. Die Mammutbäume finden wir also doch nur tiefer im Land.
Sicherheitshalber verabschiedeten wir uns von den dreien, da wir uns nicht sicher sind, ob wir uns vor der jeweiligen Weiterreise noch einmal sehen werden.

Montag, 20. August 2018

Tag 5: Nothing

Mit Sid fuhren wir zu einem kleineren Autohändler, fanden aber leider nichts. Gleichzeitig bekamen wir die Information, dass unser gestriger Favorit verkauft sei.
Auch bei der Eröffnung unseres Bankkontos gab es Probleme, weshalb wir die Daten erst morgen bekommen werden. Dafür sicherten wir uns im IEP-Office mehrere Schokoriegel und meine neuseeländische Simkarte funktioniert endlich. Da ich mich nicht in der App einloggen konnten, waren wir im Vodafone Store, telefonierten zwanzig Minuten mit dem Techniker Service (zwischenzeitlich mit Humphry als Dolmetscher, sodass die genervte Frau am anderen Ende des Hörers meine Daten, Humphrys Namen und Sarinas Telefonnummer hatte -letzteres stiftete gleich noch mehr Verwirrung, da unsere Nummern sich nur durch einen Dreher der letzten beiden Ziffern unterschieden) und schlussendlich bekam ich eine neue SIM-Karte, auf die auch meine zwanzig Dollar wieder drauf waren und davon eine Flatrate gebucht werden konnte.
Zurück in Sids Haus suchten wir im Internet nach Autos und kochten Reis mit Zwiebel-, Aprikosen-,Currysoße.

Samstag, 18. August 2018

Tag 4: Car Market and Cornwall Park

Heute morgen ging es mit dem Zug zum nächsten Automarkt, wesentlich weiter entfernt aber auch größer. Wir redeten lange mit drei Travelern, die ihre zwei Autos verkaufen wollten. Die beiden Jungs konnten etwas Deutsch, einer jedoch nur Phrasen, die er schubweise einwarf. Von “Wie geht es dir?“ bis “Du hast schöne Augen“ war alles dabei.
Wieder gefiel uns nur ein Auto, in deren Einrichtung ich mich auf Anhieb verliebt habe. Aufgrund des Preises haben wir wieder nur Nummern ausgetauscht, wir werden es aber auf alle Fälle noch einmal in Betracht ziehen.
Auf dem Rückweg zur Bushaltestelle fiel uns ein Berg mit einem Denkmal auf der Spitze (One Tree Hill Volcano im Cornwall Park) ins Blickfeld. Wir wollten bloß einen Abstecher dorthin machen, der sich zu einer fast zweistündigen Wanderung entpuppte. Zunächst liefen wir durch einen Park mit freilaufenden Schafen und süßen Lämmern, Kühen und Osterglocken. Dann mussten wir den Berg kreisförmig hinauflaufen, da kein direkter Weg hinaufführte. Dafür war die Aussicht einzigartig. Wir konnten Auckland City mit dem Skytower, das Meer und vieles mehr sehen. Wir machten ein paar Fotos und genossen den Ausblick.
Zurück bei unserem Host Sid probierten wir das erste Mal im unserem Leben Avocado. Pur unserer Meinung nach keine so gute Idee. Wir versuchten die Frucht mit Zitrone, Salz und Pfeffer zu retten, aber nach einer halben Beere (Sarina streikte komplett) gab ich auf.
Schlussendlich saßen wir etwas später mit Musik, Decke, Wärmeflasche, Heizofen und *Trommelwirbel* noch etwas warmen , von Sid selbstgebackenen APFELKUCHEN! auf dem Sofa.
Abends probierten wir dann auch noch Bananeneis mit Schokostückchen und das Eis in Neuseeland: Hokey Pokey - Vanilleeis mit kleinen, festen Klumpen Waben Toffee.

Tag 3: Skytower with Humphry, Konstantin and Felix

Heute morgen klingelte der Wecker unserer Zimmergenossen drei mal, aber die Jungs bequemten sich nicht aus ihren Betten. Gerade wollten wir reisebereit nach unten zum Frühstück gehen, als unser eigener Wecker doch einmal klingelte.
Unsere Sachen stellten wir bei zwei anderen Jungs, Konstantin und Humphry, ins Zimmer (wir schenkten ihnen nachher zwei Äpfel als Dankeschön) und gingen mit ihnen zum Automarkt. Dort gab es echt seltsame Autos aber auch eines, das uns relativ gefiel, leider aber auch ein paar Mängel aufwies. Der Wagen hat vier Sitze und man kann je nach Bedarf einen Tisch /eine Ablage oder ein Bett zaubern. Sarina fuhr einmal über den Parkplatz Probe und der Franzose gab uns seine Nummer, damit wir eventuell morgen noch einmal eine Probefahrt durch die Stadt machen können.
Allgemein wären wir ohne unsere Begleitung ziemlich aufgeschmissen gewesen, die zumindest ein bisschen mehr von Autos hatten als wir.
Abends trafen wir uns wieder mit Konstantin und Humbrhy am Skytower. Sie brachten Felix mit und zu fünft fuhren wir den Turm hoch. Die Aussicht war einzigartig, sowohl im Hellen als auch im Dunklen. Wir unterhielten uns viel, während wir die immer mehr werdenden Lichter Aucklands beobachteten.
Zurück im Hostel begann unser erstes richtiges Traveln. Vollgepackt mit unseren Rucksäcken machten wir uns auf den Weg zur Train Station, verliefen uns aber prompt. Zwei nette französische Mädchen brachten uns bis dorthin.
Wir hatten uns zuvor eine AT Hop Karte gekauft, mit der wir nur 4,80 Dollar pro Zone bezahlen müssen. Zuvor waren wir uns bezüglich der Investition etwas unsicher, aber sie wird sich wohl bald rentieren.
Aus dem Zug ausgestiegen verliefen wir uns sofort noch einmal. Trotz Google Maps war Sids Haus schwierig zu finden. Abends wurde es tatsächlich auch etwas kühl (immer noch 12 Grad), aber der Sternenhimmel ist hier etwas außerhalb von Auckland schon wunderschön. Vermutlich werden wir die nächsten drei Tage bei unserem neuen Host bleiben. Er beherbergt vier weitere Traveler - auch wieder drei Deutsche, aber auch ein Argentinier. Sobald wir angekommen waren, wurden wir eingeladen, mit Harry Potter zu schauen und probierten den Kultbiskuit aus Down Under: den Tim Tam.  Ein Traum von weißer Schokolade!

Freitag, 17. August 2018

Tag 2: Car Dealer

Um halb neun klingelte unser Wecker. Unser Fruestueck bestand aus Toast und nach Nichts schmeckenden Popped Rise. Netterweise standen noch Schokocornflakes, Milch und Kiwis von abgereisten Gaesten zur Verfuegung und ich reservierte mir schon einmal die Kiwis von der Suedinsel als Mittagessen.
Um zehn Uhr trafen wir uns mit vielen anderen gerade angereisten Backpackern im IEP-Buero und hoerten uns einen Vortrag an. Fast alle Anwesenden kamen aus Deutschland.
Zusammen mit sechs anderen Travelern nahmen wir uns danach ein Taxi zu einem Autohaendler. Abends folgte neben einem leckeren Abendessen nur noch die Organisation von Simkarte, Bustickets etc...
Zurück im Zimmer lernten wir auch unsere zwei neuen Zimmergenossen etwas genauer kennen. Ebenso wie wir möchten sie morgen zu einem Automarkt laufen und dann das nächste Jahr mit ihren Freunden durchs Land reisen.

Donnerstag, 16. August 2018

Tag 1: Arrival

Der zweite Flug verging wesentlich langsamer. Die Motivation, Filme zu schauen verschwand und die Muedigkeit verstaerkte sich. Trotzdem konnten wir nicht wirklich schlafen. Wir fuellten schon einmal das Formular zur Einreise aus und verputzten fast unseren kompletten Essensvorrat.
Wir beobachteten einen wundervollen Sonnenuntergang und landeten im Hellen. Draussen war es trocken, wirkte aber verregnet.
Ohne Probleme fanden wir unsere Rucksaecke und liessen unser Gepaeck auf Lebensmittel etc. untersuchen. Wir nahmen den Skybus zu unserem Hostel und bekamen noch eine kostenlose Stadtrundfahrt dazu, da wir unsere Haltestelle verpassten und bis zur Endhaltestelle durchfuhren. Die nette Busfahrerin liess uns wieder einsteigen und nahm uns bis zur Richtigen mit.
Im Hostel konnten wir erst einmal unsere Sachen stationieren und erkundeten ein wenig den Hafen Aucklands, bewunderten die Skyline und kauften schon einmal unser Abendessen fuer die naechsten zwei Tage ein. Fuer das erste Abendessen Spaghetti mit indischer Tomatensosse mit Zwiebeln und fuer das naechste gebratene Spaghetti mit Thunfisch und Zwiebeln. Im Hostel wurde der Vorrat noch durch Knoblauch vom Free Shelf ergaenzt.
Nach dem Abendessen fielen wir auch fast sofort tot ins Bett, fast allen anderen Backpackern ging es dem Anschein nach aber genauso.

Dienstag, 14. August 2018

Flight

Um viertel vor acht ging es los. Mit dem Auto wurden wir nach Frankfurt gefahren und die letzte Verabschiedung viel mir dann doch ein wenig schwerer. Ein Jahr kein deutscher Boden mehr unter den Füßen und ein Jahr werde ich meine Familie und Freunde nur noch über mein Handy hören und sehen.
Im Flughafengebäude verlief alles nach Plan (zumindest fast: wir stellten uns an der Passkontrolle für Nichtdeutsche an, ich bekam meinen Rucksack vor der Rucksackkontrolle erst nach einem minutenlangen Kampf mit dem Zahlenschloss auf und dann wurde mein Rucksack auch noch mithilfe eines Abstrichs auf Drogen überprüft - vermutlich wegen der in Alufolie verpackten Bomben alias Ofenkartoffeln alias meiner selbstgebackenen Brötchen, die wir geplant hatten, in Hongkong zu verspeisen).
Als wir am Gate warteten, wurden wir auf ein Mädchen mit Praktikawelten-T-Shirt aufmerksam. Sarah flog über Hongkong nach Australien, um dort ebenfalls Work und Travel zu machen. Wir unterhielten uns mit ihr, bis unser Flug aufgerufen wurde.
Im Flugzeug saß ich zwischen Sarina (Fenster) und einer sehr netten Frau, die nach Bali unterwegs war. Wir redeten ein wenig, teilten unsere massenhaften Süßigkeiten (wir öffneten das letzte Mal für ein Jahr eine Milkaschokoladentafel) und analysierten die fragwürdige Technik des Fernsehers, die wir wirklich nur Schritt für Schritt nachvollziehen konnten.
Dafür war die Filmauswahl und die Musik toll! Die Auswahl war echt nicht leicht. Ich konnte endlich Every Day schauen, den ich eigentlich schon im Kino gucken wollte, The Beauty and the Beast und The Theory of Everything. Auf Englisch, um mich schon einmal auf das nächste Jahr vorzubereiten.
Danach hörte ich die Lieder von The Greatest Showman auf Dauerschleife und Sarina und ich beobachten fasziniert ein riesiges, leuchtendes Etwas. Ein Flugzeug? (wir beide zu Beginn), ein Stern? (Sarina nach einer Weile), ein Ufo! (Ich endgültig).
Unser Lunch bestand aus Gurkensalat, einem Brötchen mit Schinken und Reis mit Brokkoli und seltsamen Fleisch mit Soße bzw. vegetarische Lasagne. Zum Nachtisch gab es sehr leckeres Vanilleeis.
Nach deutscher Zeit um acht Uhr griffen wir dann nach den chinesischen Stäbchen und aßen Nudelsuppe. Die Nudeln hatten sicherlich eine Länge von 30 cm! Meine Sitznachbarin beobachtete uns mit ihrer Chipstüte in der Hand und dokumentierte unsere Versuche, nicht zu kleckern, mit schlauen Sprüchen und meiner Handykamera.
Erst kurz vor der Landung frühstückten wir.
Sobald wir in Hongkong aus dem Flugzeug stiegen, wurden wir von einer Welle schwüler, stickiger Luft begrüßt. 28 Grad und eine Luftfeuchtigkeit von 80% herrschen hier. Zunächst irrten wir ziellos durch das Gebäude und immer wieder liefen uns vom vorherigen Flug bekannte, ebenfalls irritierte Gesichter über den Weg. Sarina wunderte sich allgemein mehrmals darüber, wie früh wir es noch hatten, um halb acht sei sie normalerweise nie auf den Beinen.
Schließlich taten wir uns mit zwei weiteren Travelern (Südkorea/Japan und Australien) zusammen, füllten die Visa zum Verlassen des Flughafens aus, fragten uns durch und kamen bis zum Schalter für den Express nach Hongkong. Dort scheiterten wir dann am fehlenden Geld und trennten uns von den beiden. Glücklicherweise.
Denn als wir beschlossen, die Umgebung auf eigene Faust zu Fuß zu erkunden, gingen wir im herrschenden Klima fast ein.  Wir ärgerten ein paar riesige Schnecken, deren Häuser fast zehn Zentimeter lang waren und schlängelten uns auf engen Fußgängerwegen (teilweise jedoch auch nopedestriancrossing) Richtung Berge. Als wir jedoch merkten, dass weder diese noch das Meer zu Fuß erreichbar waren, machten wir uns ganz schnell zurück zum kühlen Flughafen. Das Trinkwasserfontänchen hatten wir bereits ausprobiert und eine kleine Musicalschau mit Ausschnitten aus Mamma Mia, West Side Story, Sound of Music, Les Miserables und einigen anderen Stücken genossen. Zwischendurch analysierten wir auch einfach nur die vorbeigehenden Leute und dichteten ihnen Geschichten zu. Das wir zwischendurch wie verrückt lachen mussten, schoben wir auf die Mischung von Schlafmangel und Überzuckerung. Neben den Brötchen, der Schokolade und den Gummibärchen befi(a)nden sich nämlich auch Oreokekse, Cookies, Brownies, Zitronenkuchen und Kinderriegel in unserem Gepäck. Und alles muss bis zur Einreise in Neuseeland vernichtet sein. Aber jetzt heißt es erst einmal ein wenig WLAN schnurren, bevor es wieder in den Flieger geht.

Sonntag, 5. August 2018

Preparing

In weniger als zwei Wochen geht es los. Und es geht wortwörtlich ans andere Ende der Welt.
Die meisten Sachen sind zurechtgelegt, aber noch nicht eingepackt; ein paar einzelne Teile, bei denen die Entscheidung dann doch schwerer fällt, sind im ganzen Zimmer verstreut. Fünf T-Shirts? Wie viele Tops? Dann vielleicht doch lieber mehr Socken?
Die Antwort werde ich vermutlich erst nach ein paar Wochen Aufenthalt in Neuseeland bekommen; jetzt kann ich wohl oder übel nur spekulieren. Und zur Not: Auch am anderen Ende der Welt gibt es Geschäfte und Möglichkeiten zu waschen.
Neben dem Pack- und Organisationsstress versuche ich so viel Zeit wie möglich mit meinen Freunden und meiner Familie zu verbringen. Meine Schulfreunde und ich werden bald auf der ganzen Welt verstreut sein. Wenn man uns betrachtet, könnte man an eine Massenflucht aus unserer Kleinstadt denken. Irland, Schottland, Spanien... es gibt keinen Ort, an den es uns nicht zieht. Bald wird es ziemlich ruhig in Kempen werden.
Im Moment sind die meisten noch im Urlaub  oder bereits im Ausland. Deshalb bilden sich die interessantesten Gruppenkonstellationen, mit denen während unserer Schulzeit niemand gerechnet hätte. Wir nutzen unsere letzten Tage im Freibad, gehen ins Kino oder Eis essen und quatschen auch einfach nur mal stundenlang über Gott und die Welt.
Die Zeit vergeht wie im Flug und bald werden meine beste Freundin und ich Deutschland für ein Jahr hinter uns lassen und die besten Erfahrungen unseres Lebens machen!